Welcher Job verspricht das meiste Geld – und welchen Beruf muss man sich erstmal leisten können? Das Vergleichsportal Gehalt.de hat wie jedes Jahr anhand der Analyse von mehr als 200.000 Gehaltsdaten die Top- und Flop-Berufe des Jahres ermittelt. Die ermittelten Best- und Schlechtverdiener haben keine Personalverantwortung, sind also normale Angestellte. Chefs oder Abteilungsleiter sprengen nämlich gerne mal die Statistik, da hier die Gehälter zum Teil sehr weit auseinander gehen.
Akademiker verdienen besser
Grundsätzlich zeigt die Auswertung, dass eine akademische Ausbildung, sprich: ein Studium, die Voraussetzung für einen gut bezahlten Beruf ist. Unter den zehn bestbezahlten Jobs des Jahres in Deutschland ist jedenfalls keiner, für den kein Uniabschluss nötig ist, wie die nachfolgende Tabelle zeigt:
Diese Angestellten verdienen in Deutschland am besten
Wie bereits im letzten Jahr haben es auch in diesem die Oberärzte auf den ersten Platz geschafft. Sie erhalten jährlich (im Median) 116.937 Euro beziehungsweise (im Mittel) 121.207 Euro und gelten damit als Spitzenverdiener in Deutschland.
Quelle: Auswertung von Gehalt.de
An zweiter Stelle befindet sich der Facharzt mit rund 78.000 Euro im Jahr. Im Vergleich zum Oberarzt ist das ein Unterschied von rund 38.000 Euro. Das Gefälle ist deswegen so stark, weil sich die Verantwortungen und Spezialisierung stark unterscheiden.
Laut Auswertung belegt der Fondsmanager den dritten Platz mit rund 75.800 Euro. Zu seinen Aufgaben gehören sämtliche Anlagestrategien. So entscheiden sie an der Börse, welche Wertpapiere erworben und wie lange diese behalten werden sollen.
Ein Corporate Finance Manager verdient im Median 75.420 Euro brutto im Jahr. Damit belegen die Finanzmanager Platz vier.
Auf dem fünften Rang folgen Key Account Manager mit einem Mediangehalt von 72.609 Euro brutto.
Patentingenieure gehören mit einem Mediangehalt von 71.983 Euro brutto im Jahr ebenfalls zu den Top-Verdienern. Auffällig: Bislang waren ausschließlich Akademiker in den oberen Gehaltsklassen zu finden.
Auch für Versicherungsingenieure werden ein jahrelanges Studium und einige Jahre Berufserfahrung vorausgesetzt, bevor sie sich über (im Median) 70.963 Euro brutto im Jahr freuen dürfen.
Verkaufsleiter für können im Median 70.838 Euro brutto im Jahr verdienen.
Angestellte aus dem Bereich der Rechts- und Wirtschaftswissenschaften kommen im Median auf ein Jahresgehalt von 68.959 Euro brutto.
Das Schlusslicht unter den Top-Verdienern sind die Vertriebsingenieure. Sie belegen mit einem Mediangehalt von 68.058 Euro Platz zehn.
Die Berufe mit vergleichsweise geringem Gehalt stammen dagegen überwiegend aus Lehrberufen - und dann vorrangig aus der Gastronomie und der Dienstleistungsbranche. Da diese Berufe relativ leicht zugänglich sind, gibt es eine hohe Bewerberanzahl für diese Stellen. Dadurch entsteht eine Übersättigung an Arbeitskräften, weshalb die Löhne zusätzlich gedämpft werden können. Darüber hinaus spielen Faktoren wie die Kapitalstärke der Branche sowie die Komplexität der Arbeit und Anforderungen an die Beschäftigten eine entscheidende Rolle.
Diese Angestellten verdienen am wenigsten
Das geringste Gehalt erhält der Zimmerservice in Hotels. Beschäftigte in diesem Bereich kommen im Median auf 19.373 Euro jährlich. Im Vergleich zum Topverdiener ist das ein Unterschied von fast 100.000 Euro.
Quelle: Auswertung von Gehalt.de
Es folgen Küchenhilfen mit einem Median-Jahresgehalt von 20.045 Euro.
Friseure erhalten im Median jährlich 21.408 Euro brutto.
Kellner verdienen im Median 22.272 Euro brutto im Jahr.
Bei Call Center-Assistenten geht es aufwärts mit 24.778 Euro brutto im Jahr.
Kassierer und Kassiererinnen kratzen mit 24.842 Euro Jahresbrutto von unten an der 25.000er-Marke.
Ähnlich viel beziehungsweise wenig verdienen Rezeptionisten: nämlich im Median 24.989 Euro brutto im Jahr.
Die Berufe mit vergleichsweise geringem Gehalt stammen vorrangig aus der Gastronomie. So verdienen Köche im Median 25.570 Euro brutto im Jahr.
Bei bei Zahnarzthelfern liegt das Mediangehalt bei 26.925 Euro brutto im Jahr.
Berufskraftfahrer sind mit 27.001 Euro brutto im Jahr noch die am besten Bezahlten unter den schlechtbezahlten Berufsgruppen.
Trotzdem heißt das nicht, dass beispielsweise eine Zahnarzthelferin keine Gehaltssteigerung erwarten kann. So kann eine Weiterbildung dem Gehalt schnell auf die Sprünge helfen. Besonders für ungelernte Kräfte sind Fortbildungen oftmals der einzige Weg, um beruflich aufzusteigen.