Dienstwagen, Fitnessprogramme, betriebliche Altersvorsorge, Mitarbeiterwohnungen, Einkaufsrabatte: In Zeiten des Fachkräftemangels werben viele Unternehmen nicht nur mit einem guten Gehalt. Sie bieten auch immer mehr Vergünstigungen, um Angestellte zufriedenzustellen und sie zu besseren Leistungen zu motivieren.
So bietet Google der Belegschaft auf dem Firmencampus in Kalifornien Gratis-Essen, Swimming Pool und Kräutergarten. Der Kaffeeröster Tchibo hat in der Zentrale in Hamburg einen Freizeit- und Fitnessbereich für Beschäftigte eingerichtet, Siemens tut es in einem Gesundheitszentrum in Berlin gleich. Und Unternehmensberatungen wie Roland Berger oder McKinsey, berüchtigt für lange Arbeitszeiten, werben mit „Sabbaticals“, ausgedehnten Auszeiten vom Job. „Unternehmen können es sich nicht leisten, gar nichts anzubieten“, sagt Neele Siemer, Projektleiterin bei der Personalberatung Kienbaum. Gerade in Branchen mit starkem Fachkräftemangel seien solche „Benefits“ wichtig, um den eigenen Ruf als Arbeitgeber aufzupolieren.
Der Dienstwagen verliert an Attraktiviät
Dominierten einst Leistungen wie Dienstwagen und betriebliche Altersvorsorge in deutschen Firmen, gibt es heute den Trend zum Arbeiten in Wohlfühlatmosphäre: Reisen im Team als Belohnung, großzügige Weihnachtsfeiern oder Yoga-Kurse in der Firma, gemeinsame Pizza-Essen und Tischfußball nach Feierabend. Getrieben werde dies von Start-ups und hippen US-Technologiekonzernen, sagt Siemer: „Die Unternehmen wollen zeigen, dass bei ihnen die Arbeit Spaß macht.“ Entsprechend nutzten sie Benefits, um ihre Kultur herauszustellen.
Die beliebstesten Dienstwagen
28,3 Prozent der deutschen Dienstwagen sind von Volkswagen.
Quelle: „Firmenwagen-Monitor“ der Vergütungsberatung Compensation Partner
18,7 Prozent der Firmenwagen sind Audi-Modelle
13 Prozent der Dienstkarossen sind von BMW.
Mercedes kommt auf 8,3 Prozent.
Skoda liegt mit 8,3 Prozent gleich auf.
Ford ist mit 5,9 Prozent vertreten.
5,5 Prozent der Dienstwagen sind von Opel.
Von Seat sind 1,6 Prozent der Firmenautos.
Manche Angebote werden indes auch von Bewerbern gefordert. „Die Leute sind anspruchsvoller geworden“, beobachtet Frank Schabel vom Personalvermittler Hays. „Gerade flexible Arbeitszeiten haben in vielen Gesprächen einen hohen Stellenwert.“ Viele Bewerber legten Wert auf ein ausgeglichenes Verhältnis zwischen Arbeit und Freizeit oder auf die Möglichkeit, von zu Hause aus zu arbeiten.
Dies zeigt auch eine Umfrage der Beratungsfirma Mercer unter 5400 Beschäftigten weltweit. Demnach stehen flexibles Arbeiten und mehr Auszeiten oben auf der Wunschliste - weit vor Sportangeboten oder Orten zum Entspannen. Firmen reagierten zunehmend darauf, heißt es im Papier, denn sie erwarteten einen härteren Kampf um Talente.