Auslandspraktikum Das müssen Studenten beachten, die im Ausland arbeiten wollen

Seite 3/3

So verhält man sich während des Praktikums

Vor dem ersten Tag des Praktikums ist es vor allem wichtig, sich über die kulturellen Gepflogenheiten im fremden Land informiert zu haben. Während die Unterschiede innerhalb Europas noch relativ gering sind, wird das umso wichtiger, wenn man sich in andere Kulturkreise begibt. Der DAAD bietet auf seiner Internetseite einen Überblick über das Leben in verschiedenen Ländern. Dort gibt es oft auch Erfahrungsberichte von Studenten, die im jeweiligen Land gearbeitet oder studiert haben.

Doch was machen Studenten, wenn sich das Praktikum ganz anders gestaltet, als eigentlich erwartet? Sie sich beispielsweise zum fremdsprachigen Kaffeekoch-Beauftragten degradiert fühlen? Berufsberaterin Skubella rät dazu, das Gespräch zu suchen: „Am besten wenden Sie sich erstmal an einen Vorgesetzten und versuchen über Probleme und mögliche Lösungen zu sprechen.“  Wer über eine Stiftung oder Agentur im Ausland ist, kann sich auch dort an einen Verantwortlichen wenden.

In diesen Ländern ist Studieren richtig teuer
Platz 13: DeutschlandEine Studie der britischen Bank HSBC zeigt, welche Länder für Gaststudenten richtig kostspielig werden. Deutschland landet unter den bewerteten 13 Ländern auf dem letzten Platz. Studenten, die ein Jahr in Deutschland leben und studieren wollen, müssen demnach für das Studium an sich 635 Dollar (etwa 470 Euro) pro Jahr rechnen. Für Miete und Lebenshaltungskosten kommen durchschnittlich noch einmal 5650 Dollar oder 4200 Euro pro Jahr hinzu. Quelle: dpa
Platz 12: SpanienIn Spanien fallen für ausländische Studenten laut der Studie durchschnittliche Kosten in Höhe von 7006 Dollar (5212 Euro) pro Jahr an. Studiengebühren machen davon rund 1000 Dollar aus, der Rest entfällt auf Lebensmittel, Miete oder Kleidung. Wer dagegen zum Studieren für ein Jahr nach Taiwan geht (Platz 11) , muss schon etwas mehr Geld zur Verfügung haben. 8257 Dollar oder 6143 Euro kostet das Studium dort pro Jahr. An Studiengebühren fallen durchschnittlich 3270 Dollar an. Quelle: dpa
Platz 10: ChinaEbenfalls ein beliebtes Ziel für ausländische Studenten ist China. Wer dort zwei Semester an der Uni verbringen möchte, muss mit 3983 Dollar (2963 Euro) Studiengebühren und 4783 Dollar (3559 Euro) Lebenshaltungskosten rechnen. Quelle: AP
Platz 9: RusslandIn Russland kostet das Studium pro Jahr durchschnittlich 3131 Dollar. Hinzu kommen noch einmal gut 6310 Dollar an Lebenshaltungskosten. Insgesamt kostet ein Jahr in Russland Studenten also 9441 Dollar oder 7024 Euro. Quelle: dpa
Platz 8: JapanDeutlich teurer ist das Auslandsstudium in Japan: 19.164 Dollar (14.258 Euro) kostet ein Jahr wohnen, essen und studieren im Land des Lächelns. 6522 Dollar davon sind Studiengebühren, 12.642 Dollar fallen für Lebenshaltungskosten an. Quelle: REUTERS
Platz 7: HongkongNoch einmal fast 3000 Dollar teurer ist das Studium in Hongkong. 22.443 Dollar (16.698 Euro) kostet das Jahr in der Sonderverwaltungszone an der Südküste Chinas. Quelle: REUTERS
Platz 6: SingapurIn Singapur zahlen ausländische Studenten rund 14.885 Dollar Studiengebühren und 9363 Dollar für Miete, Essen und Kleidung. Insgesamt kostet der Aufenthalt also 24.248 Dollar (18.041 Euro) im Jahr. Quelle: dpa

Von dem vorzeitigen Abbruch des Praktikum sei abzuraten, meint Skubella: „Den Schritt würde ich nur tun, wenn die Zustände wirklich untragbar erscheinen. Ansonsten sollten Sie das Praktikum immer noch als wertvolle Erfahrung verbuchen.“  Denn auch wenn die eigentliche Arbeit vielleicht nicht erfüllend ist, gibt es schließlich noch anderes, das man während seines Auslandsaufenthalts lernen kann: Nicht zuletzt die Sprache des Gastlandes und dessen Kultur. „Besonders die Situation, sich alleine in einem fremden Land zurechtfinden zu müssen, ist nochmal eine ganz andere Erfahrung, als ein Praktikum in Deutschland. Das fördert deutlich mehr die Selbstständigkeit“, sagt Skubella.

Gegen Ende oder nach dem Ende des Praktikums sollten Studenten unbedingt ein Empfehlungsschreiben erbitten, um einen Nachweis für den Lebenslauf zu haben. „Ein Arbeitszeugnis, wie wir es kennen, ist außerhalb des deutschen Sprachraums eher unbekannt. Vor allem typische Formulierungen wie ‚in besonderen Maße’ oder ‚zu vollster Zufriedenheit’ sorgen eher für Verwirrung.“ Explizit nach einem Empfehlungsschreiben zu fragen, ist deshalb oft die bessere Idee. Wenn möglich sollte das auf Englisch ausgestellt werden. Wird es in der jeweiligen Landessprache geschrieben, kann auch eine professionelle Übersetzung für den deutschen Arbeitsmarkt sinnvoll sein.

Hat das Praktikum im Rahmen des Studiums stattgefunden, steht nun oft noch ein Bericht an. Auch einige Förderprogramme verlangen von ihren Teilnehmern Erfahrungsberichte. Welche Anforderungen die erfüllen müssen, erfragt man am besten vorher bei seiner Hochschule oder seinem Stipendiengeber.

Inhalt
Artikel auf einer Seite lesen
© Handelsblatt GmbH – Alle Rechte vorbehalten. Nutzungsrechte erwerben?
Zur Startseite
-0%1%2%3%4%5%6%7%8%9%10%11%12%13%14%15%16%17%18%19%20%21%22%23%24%25%26%27%28%29%30%31%32%33%34%35%36%37%38%39%40%41%42%43%44%45%46%47%48%49%50%51%52%53%54%55%56%57%58%59%60%61%62%63%64%65%66%67%68%69%70%71%72%73%74%75%76%77%78%79%80%81%82%83%84%85%86%87%88%89%90%91%92%93%94%95%96%97%98%99%100%