NC und Auswahlgespräche So klappt's mit dem begehrten Studienplatz

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Nicht jedes Studium ist frei zugänglich. Viele Hochschulen sieben Bewerber gleich nach mehreren Kriterien aus. Die häufigsten Hürden der Hochschulen und wie man sie nimmt.

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Das richtige Studium am richtigen Ort kann entscheidend sein für eine erfolgreiche Karriere, wie das exklusive Hochschulranking der WirtschaftsWoche in Zusammenarbeit mit Universum Global zeigt. Deshalb sind die hoch gerankten Unis und Fachhochschulen bei Studenten besonders beliebt. Um der Bewerberflut Herr zu werden, haben die Hochschulen eine Fülle von Auswahlverfahren entwickelt, die man bestehen muss, um einen Platz zu ergattern.

Derzeit sind knapp 4000 Bachelorstudiengänge und rund 3400 Masterstudiengänge laut Hochschulrektorenkonferenz in irgendeiner Form zulassungsbeschränkt oder verlangen eine Eignungsprüfung.

Cort-Denis Hachmeister analysiert diese Zugangsbeschränkungen für das Centrum für Hochschulentwicklung. “Das Wichtigste”, sagt Hachmeister, “ist, dass man sich frühzeitig und umfassend über die Voraussetzungen und Auswahlkriterien informiert.”

Das sind Deutschlands beste Unis
Das RankingFast 19.000 Studiengänge an knapp 400 Hochschulen gibt es in Deutschland. Bei so viel Auswahl tauchen schnell Fragen auf: Welche Uni oder Fachhochschule ist die beste? Welche verschafft mir den besten Start in die Karriere? Orientierung bietet dabei das exklusive Hochschulranking der WirtschaftsWoche. Mehr als 500 Personalverantwortliche fragte der Personaldienstleister Universum Global danach, von welchen Universitäten sie in verschiedenen Fächern am liebsten Absolventen rekrutieren. Die Top-Unis in den Bereichen BWL, VWL, Wirtschaftsingenieurwesen, Wirtschaftsinformatik, Maschinenbau, Elektrotechnik, Informatik und Naturwissenschaften im Überblick.Das große WirtschaftsWoche-Hochschulranking 2018 mit allen Ergebnissen für Universitäten und Fachhochschulen finden Sie hier. Quelle: dpa
RWTH Aachen Quelle: RWTH Aachen/Peter Winandy
RWTH Aachen Quelle: dpa
RWTH Aachen Quelle: RWTH Aachen/Peter Winandy
Ludwig-Maximilians-Universität München Quelle: imago images
LMU München Quelle: LMU/Jan Greune
Uni Mannheim Quelle: Universität Mannheim/Norbert Bach

Dabei müsse man zwei verschiedene Hürden unterscheiden. Zum einen gibt es je nach Studiengang Mindestvoraussetzungen, die jeder erfüllen muss, der sich einschreiben will. Das Abitur ist die bekannteste. Genauso braucht man aber für einige praktischer angelegte Fächer mehrmonatige Vorpraktika. Dabei lernt man etwa als angehende Maschinenbaustudentin das Arbeiten mit bestimmten Werkzeugen oder als zukünftiger Soziale-Arbeit-Student den Umgang mit Pflegebedürftigen.

Zu den Mindestvoraussetzungen gehören in einigen Studiengängen auch Nachweise, dass man Englisch kann. Dafür gibt es verschiedene Sprachzertifikate wie TOEFL oder IELTS, für die man kostenpflichtige Prüfungen ablegen muss und die nur eine bestimmte Zeit gültig sind. Einige Universitäten akzeptieren als Nachweis aber auch einen bestimmten Notenschnitt im Fach Englisch in den letzten zwei Schuljahren.

Wer diese Grundvoraussetzungen erfüllt, bekommt aber nicht automatisch einen Studienplatz. Denn besonders bei den besten Hochschulen gibt es mehr Bewerber als Kapazitäten. “Bei zulassungsbeschränkten Studiengängen dürfen Hochschulen eigene Kriterien festlegen, um Bewerber auszuwählen”, sagt Cort-Denis Hachmeister. Diese Hürden sollte man kennen, bevor man sich bewirbt. Ein Überblick:

Deutschlands beste Fachhochschulen
Das RankingFast 19.000 Studiengänge an knapp 400 Hochschulen gibt es in Deutschland. Bei so viel Auswahl tauchen schnell Fragen auf: Welche Uni oder Fachhochschule ist die beste? Welche verschafft mir den besten Start in die Karriere? Orientierung bietet dabei das exklusive Hochschulranking der WirtschaftsWoche. Mehr als 500 Personalverantwortliche fragte der Personaldienstleister Universum Global danach, von welchen Fachhochschulen sie in verschiedenen Fächern am liebsten Absolventen rekrutieren. Die Top-Unis in den Bereichen BWL, Wirtschaftsingenieurwesen, Wirtschaftsinformatik, Maschinenbau, Elektrotechnik und Informatik im Überblick.Das große WirtschaftsWoche-Hochschulranking 2018 mit allen Ergebnissen für Universitäten und Fachhochschulen finden Sie hier. Quelle: dpa
Beste FH für InformatikDie Hochschule München glänzt gleich mit drei Erstplatzierungen im FH-Ranking. Absolventen der Fächer Informatik sind bei den Personalern besonders beliebt. An der FH sind rund 18.000 Studenten immatrikuliert, der Haushalt umfasst 119,4 Millionen Euro. Quelle: Hochschule München / Nicolai Schneider
Beste FH für Wirtschaftsinformatik Die Hochschule München räumt auch im Fach Wirtschaftsinformatik den ersten Platz ab. Quelle: Hochschule München / Nicolai Schneider
Beste FH für WirtschaftsingenieurwesenUnd noch eine Top-Platzierung für die bayerische Hauptstadt: Die Hochschule München gilt bei den Personalern als die beste FH für Wirtschaftsingenieurwesen. Quelle: Hochschule München/Julia Bergmeister
Beste FH für BWLDie ESB Business School im baden-württembergischen Reutlingen ist nach Meinung der Personaler die beste Fachhochschule für BWL. Die ESB Business School ist eine Fakultät der staatlichen Hochschule Reutlingen mit 2.500 Studenten. Sie hat sich auf internationale Betriebswirtschaftslehre und Wirtschaftsingenieurwesen spezialisiert.  Quelle: ESB Business School
Beste FH für MaschinenbauDie FH Aachen ist Spitzenreiter im Fach Maschinenbau. Die Personaler wählten die Aachener Hochschule auf Platz 1. Quelle: FH Aachen/Arnd Gottschalk
Beste FH für ElektrotechnikIm Fach Elektrotechnik landet die FH Aachen auf dem ersten Platz. An der Hochschule sind 14.000 Studenten in über 80 Studiengängen eingeschrieben. Quelle: FH Aachen/www.thilo-vogel.com

Numerus Clausus

Sowohl Universitäten als auch Fachhochschulen setzen auf den Numerus Clausus (NC) als Instrument der Studienplatzvergabe. Je mehr Personen sich auf die vorhandenen Plätze bewerben, desto besser muss die Abiturnote sein. Die Stiftung für Hochschulzulassung steuert dieses Verfahren zum einen im Auftrag der Bundesländer für Fächer mit bundesweitem NC wie Pharmazie oder Medizin.

Zum anderen regelt sie auch die Zulassung für einzelne Universitäten mit örtlichem NC bei bestimmten Fächern wie BWL oder Psychologie. Vorbereiten kann man sich auf dieses Verfahren nach dem Abitur nicht mehr - die Klausuren sind schließlich geschrieben.

Fächerrelevanz

An manchen Hochschulen wird neben der Abiturnote eine Eignungsnote betrachtet, die sich aus den Noten der Fächer zusammensetzt, die für den Studiengang relevant sind. Tim Frerichs, Berater für akademische Berufe bei der Agentur für Arbeit Osnabrück, gibt ein Beispiel: “An der Universität Osnabrück wird für manche Studiengänge die beste Halbjahresnote jedes relevanten Faches betrachtet.”

Das heißt: Für das Studium der Wirtschaftswissenschaften sind Mathematik und Englisch in der Schule relevante Fächer. Wer in einem Halbjahr in diesen Fächern Bestnoten bekam, verbessert seine Chancen, einen Informatik-Studienplatz zu bekommen - auch wenn zum Beispiel die Kunstnote wenig berauschend aussieht.

Punktesystem

Reicht der Abiturschnitt für das Wunschstudium nicht, kann man ihn an manchen Hochschulen noch auf anderen Wegen aufwerten. Die evangelische Hochschule Ludwigsburg nutzt zum Beispiel ein Punktesystem. Je besser der Abiturschnitt, desto mehr Punkte kommen auf das Konto des Bewerbers.

Die Note 1,8 ergibt zum Beispiel im Studiengang Internationale Soziale Arbeit 16 Punkte, die Note 1,0 kommt auf 24 Punkte. Wer eine abgeschlossene Berufsausbildung hat, kann acht Punkte hinzuaddieren. Die Ausbildung verbessert also den Abiturschnitt von 1,8 auf 1,0. Auch studienbezogene Praktika oder freiwillige Arbeit bringen Punkte.

Ähnlich regelt das zum Beispiel die Hochschule Osnabrück. Wer einen technischen Studiengang studieren möchte, erhält eine Aufbesserung des Abiturschnittes von 0,1 für Leistungskurse der Fächer Chemie, Informatik, Mathe oder Technik. Sogar Kindererziehung wertet den Abiturschnitt um 0,2 Notenpunkte auf.

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