Deutscher Gründer- und Unternehmertag Zehn Gründer, von denen wir noch hören werden

Mit neuen Ideen und Mut bringen Startups die Wirtschaft voran. Die nationale Gründerszene kommt nun zum 30. Deutschen Gründer- und Unternehmertag in Berlin zusammen. Ein Blick auf zehn Gründer, die einiges auf die Beine gestellt haben.

Gründer: Nora-Vanessa WohlertUnternehmen: Edition F Am Anfang kam ihr das selbst ernannte Herzblutprojekt vor wie eine Mammutaufgabe: Monatelang suchte Nora-Vanessa Wohlert (im Bild rechts) mit ihrer Mitgründerin Susann Hoffmann nach Investoren, zwischenzeitlich drohte die Insolvenz. Doch im Frühjahr beteiligten sich gleich mehrere namhafte Business Angels und Risikokapitalgeber mit einem sechsstelligen Betrag – der Start von Edition F war gesichert: ein „digitales Zuhause für Frauen, die mehr wollen“. Die Plattform versteht sich als Online-Magazin, aber auch als Community, in der sich Frauen vernetzen, Produkte finden und Jobs suchen können. Inzwischen zählt das Portal mehrere Tausend Mitglieder. Quelle: PR
Gründer: Gunnar Froh Unternehmen: Wundercar Gunnar Froh ist bei Taxifahrern nicht beliebt: Im Juni demonstrierten sie vor seinem Büro, weil sie fürchten, dass der 31-Jährige ihr Geschäft kaputt macht. Denn sein Start-up Wundercar hat eine App entwickelt, mit der sich innerstädtische Mitfahrgelegenheiten anbieten und finden lassen. Über die App kann der Mitfahrer dem Fahrer außerdem ein Trinkgeld geben, von dem Wundercar 20 Prozent behält. Taxifahrer halten das für Schwarzarbeit, auch die Behörden sind sauer. Froh, der solche Probleme seit seiner Zeit bei der Online-Zimmervermittlung Airbnb kennt, ficht das nicht an: Er expandiert ins Ausland und wirbt bei Politikern für Kompromisse. Inzwischen haben sich Tausende Nutzer bei Wundercar angemeldet – auch dank der Proteste, die viele erst aufmerksam machten. Quelle: PR
Gründer: Eric Wahlforss Unternehmen: Soundcloud Im Mai kochten die Gerüchte hoch: De rUS-Kurznachrichtendienst Twitter, so die Spekulation, könnte Soundcloud übernehmen– also die Musikplattform, die als eines der Aushängeschilder der Berliner Gründerszene gilt: Das Unternehmen beschäftigt mehr als 200 Mitarbeiter und hat monatlich mehr als 250 Millionen Nutzer, die Ton-Dokumente anhören oder hochladen. „Wir hatten gesehen, wie erfolgreich You Tube mit Filmen war“, sagt Gründer Eric Wahlforss, „und wir fanden, dass es das auch für Sounds geben muss.“ Zu Jahresbeginn sammelten er und Mitgründer Alexander Ljung 60Millionen Dollar Wachstumskapital ein– Gerüchten zufolge bei einer Bewertung von 700 Millionen Dollar. Selbst für Twitter offenbar zu viel. Quelle: Presse
Gründer: Jess EricksonUnternehmen: Geekettes Als Jess Erickson (links im Bild) aus New York nach Berlin zog, fühlte sie sich wie eine Außenseiterin: „Es gab zwar eine lebendige Tech- und Gründerszene, aber fast ohne Frauen“, erinnert sich die 30-jährige US-Amerikanerin. Also gründete sie 2012 zusammen mit Denise Philipp die Geekettes – eine Plattform, die Gründerinnen von und Mitarbeiterinnen aus Tech-Firmen vernetzt und weiterbildet. Inzwischen zählt das Netzwerk 2000 Mitglieder und ist in sieben Städten aktiv. Zwar streben die Geekettes keinen Profit an, doch Erickson und Philipp können davon leben – dank Sponsoren wie der Deutschen Telekom. „Wenn mehr Frauen gründen und in die Entwicklung neuer Technologien involviert sind“, ist Erickson überzeugt, „werden Produkte und Unternehmen in Zukunft viel besser.“ Quelle: PR
Gründer: Fabio PalthengiUnternehmen: Mornin' Glory Er ist 51 Jahre alt und hatte es bei der Großbank UBS bis zum Vice President in New York gebracht, bevor er Unternehmer wurde: Fabio Paltenghi ist in der Gründerszene eine Ausnahmeerscheinung. 2012 tat er sich mit Nicolas Stoetter zusammen und startete Mornin’ Glory. Das Berliner Start-up vertreibt Rasierklingen per Internet-Abo – zum Ärger von Konzernen wie Gillette und Wilkinson. Paltenghi überzeugte erst bekannte Investoren wie Christophe Maire, dann große Klingenhersteller. „Bei der Bank hatte ich ja gelernt, Kunden so lange zu ködern, bis sie zusagen.“ Das Einseifen zeigt Wirkung: Mornin’ Glory hat derzeit 14 Mitarbeiter und mehr als 10.000 Abo-Kunden Quelle: PR
Gründer: Madeleine Gummer von MohlUnternehmen: Betahaus Wenn Madeleine Gummer von Mohl von ihrem Job spricht, dann spricht sie schon mal von Liebe. Und von einem „energiegeladenen Haus, wo du dich fühlst, als wärest du auf Drogen, weil so viel Spannendes um dich herum passiert“. Die 32-Jährige meint nicht etwa den Bundestag, in dem sie gearbeitet hat. Sondern das Betahaus, das sie 2009 unter anderem zusammen mit Christoph Fahle in Berlin eröffnet hat – ein rund 2000 Quadratmeter großer, sogenannter Coworking-Space, in dem Gründer Projekte starten. Das Betahaus stellt die Infrastruktur, bietet Seminare und Räume für Veranstaltungen. Mehrere Tausend Menschen haben das Betahaus genutzt, aktuell sind 350 „Members“ eingemietet. Das Konzept läuft so gut, dass in Hamburg, Sofia und Barcelona Filialen entstanden sind. Quelle: PR
Gründer: Robert MaierUnternehmen: Visual Meta Freunde beschreiben Robert Maier als kämpferisch: Er warnt lautstark vor der Marktmacht von Google und engagiert sich, um Unternehmertum in seiner Partei, der SPD, populärer zu machen. Der 34-Jährige hat mit Johannes Schaback Visual Meta gegründet: Auf der Shopping-Plattform Ladenzeile vereint es Angebote verschiedener Online-Shops und verdient an Klicks und Käufen – so gut, dass es rund um den Globus expandiert und in Berlin 180 Mitarbeiter beschäftigt. Seit sich im Jahr 2011 der Verlag Axel Springer beteiligte, ist Maier selbst zum Investor mutiert und hat Kapital in 18 junge Unternehmen gesteckt. Quelle: PR
Gründer: Sebastian DiemerUnternehmen: Kreditech Rund 80 Prozent Umsatzwachstum pro Quartal, 140 Mitarbeiter, Millionen von Kunden in sieben Ländern: Bei Kreditech geht es rasant aufwärts. Im Juni bewerteten Risikokapitalgeber das Hamburger Start-up mit 190 Millionen Dollar – gerade mal zwei Jahre nach dem Start. Gründer Sebastian Diemer, den Freunde als „Vollgaspusher voller Energie“ beschreiben, ist überzeugt: „Die Digitalisierung kommt jetzt auch im Finanzsektor an.“ Denn Kreditech vergibt Kredite nicht mehr mittels klassischer Scorewerte, sondern anhand von Big Data: Bis zu 15.000 Informationen – etwa Facebook-Gewohnheiten und Gerätedaten – entscheiden, ob ein Kunde an Geld kommt. Quelle: PR
Gründer: Guido Sandler Unternehmen: Bergfürst Ende der Neunzigerjahre gründete er erst die Berliner Effektenbank, dann die Internet-Handelsplattform Etrade Deutschland und sanierte für die Westfälische Vermögen Management Mittelständler. Als Dotcom-Crash und Finanzmarktkrise ausgestanden waren, setzte Guido Sandler auf Crowdinvesting und startete mit Dennis Bemmann 2011 die Plattform Bergfürst, über die Start-ups kleine Investments vor allem von Privatanlegern einsammeln können. Die Investoren partizipieren am Gewinn, können ihre Anteile handeln und haben Mitspracherechte – ein Novum im Crowdinvesting, weswegen Sandler von „Neo-Investing“ spricht. In Zukunft will er auch Beteiligungen an Immobilien über die Plattform anbieten. Quelle: PR
Gründer: Jan DzulkoUnternehmen: M Cube Seine ersten beiden Unternehmen hat Jan Dzulko per Handschlag verkauft: Pecupool hatte eine Software entwickelt, mit der Finanzportale Versicherungen vergleichen konnten. Mit Pecumax wiederum verkaufte er die Versicherungen selbst. „Eine Goldgrube“, sagt Dzulko. Im Jahr 2009 kaufte Check24 die Firmen und holte Dzulko in den Vorstand. 2012 entwickelte er zusammen mit Check24-Gründer Henrich Blase M Cube – ein Unternehmen, das Vergleichsportale serienmäßig startet. Etwa Funus, mit dem sich Beerdigungsangebote vergleichen lassen. Die Gründer bekommen zwar nur wenig Anteile, dafür aber Unterstützung, „sodass sie die Firmen wie Legobausätze zusammenbauen können“. Quelle: PR
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