Stepstone, Kimeta, JobRobot, Indeed, Careerjet, Monster – die Zahl der Jobsuchmaschinen im Internet ist groß. Wer online nach einer neuen Stelle sucht – und nicht beispielsweise „IT-Leiter in Berlin“ googelt, hat die Qual der Wahl: Soll es eine Suchmaschine mit regionalem Fokus sein – Jobs in Berlin – oder ein Portal, das sich auf bestimmte Berufsgruppen spezialisiert hat? Ob Küchenhilfe oder Bauingenieur - für fast jeden gibt es ein passendes Jobportal. Spezialisierte Suchmaschinen helfen auch Schülern und Studenten, die nur nach Praktika, Werksstudententätigkeiten und Trainee-Stellen suchen. Außerdem buhlt noch ein Heer von Metasuchmaschinen um die Klicks der Wechselwilligen und durchleuchtet die Stellenanzeigen aller anderen Portale.
Aber wo sind Jobsucher eigentlich am besten aufgehoben? Das fragte sich das Deutsche Kundeninstitut (DKI) und hat acht Generalisten auf 260 Einzelkriterien und elf Meta-Suchmaschinen auf rund 210 Einzelkriterien getestet. Dafür hat das DKI sowohl Anbieter und Kunden befragt, Webseiten analysiert und das Angebot mit verschiedenen fiktiven Suchprofilen überprüft.
Mystery Checks: Diese Testpersonen gingen auf Jobsuche
Um den Umfang und die Qualität des Angebots der Jobportale zu bewerten, hat das Deutsche Kundeninstitut (DKI) verschiedene Suchprofile definiert. Zu jeweils drei Erhebungszeitpunkten wurde erfasst, wie viele Stellen die Jobportale für die jeweiligen Suchprofile anbieten (Quantität) und für die Hälfte der Profile zudem, wie gut die Stellen zu den Profilen passen (Qualität).
Gesucht war eine Festanstellung in Vollzeit für einen Marketing Trainee in Köln (ohne Umkreissuche). Um die Anzahl der Stellen für die Suchprofile zu erfassen, wurde zunächst nur nach der Stellenbezeichnung am definierten Ort gesucht.
Auch das zweite Profil suchte in einer Großstadt. Gesucht wurden Vollzeitstellen für eine Pflegefachkraft mit sieben Jahren Berufserfahrung ohne Personalverantwortung in Berlin.
Profil drei suchte nach einer Festanstellung in Vollzeit für einen Bauingenieur mit 20 Jahren Berufserfahrung. Die Stelle sollte in München (kein Umkreis) sein und für Führungskräfte auf der Ebene Team- oder Projektleiter ausgelegt sein.
Für das vierte Suchprofil gab es keine weiteren Suchkriterien.
Auch für eine Stelle als Bankkaufmann wurden keine weiteren Suchkriterien festgelegt.
Für den Fachinformatiker wurden keine weiteren Suchkriterien festgelegt.
Wie üppig die Zahl der passenden Stellen ausfiel, variierte von Suchmaschine zu Suchmaschine – und in Abhängigkeit vom Suchprofil. Die meisten Treffer fanden der fiktive Marketing-Trainee, der Bauingenieur und die Fachinformatikerin beispielsweise bei StepStone, Pflegefachkräfte fanden dagegen bei Monster die meisten Stellenangebote. Erzieherinnen und Bankkauffrauen wurden auf meinestadt.de am häufigsten fündig. Jobcluster dagegen förderte mit Abstand die wenigsten Treffer zutage.
Insgesamt überzeugt in der Kategorie Angebot die Meta-Suchmaschine kimeta sowie der Generalist Stepstone. Beide Anbieter erhalten die Note „sehr gut“. Verlierer der Kategorie sind die Anbieter Jobcluster und jobkurier.de – sie erhielten jeweils der Note „ungenügend“ (Einzelwertungen siehe Tabelle auf Seite drei).
Die besten Jobportale 2016: Kategorie Angebot
In dieser Kategorie wurde das Jobangebot der Portale und Suchmaschinen untersucht. Neben der reinen Quantität der Stellenangebote wurde auch die Anzahl für zuvor definierte Suchprofile erfasst und hinsichtlich der Passgenauigkeit für entsprechende Angebote überprüft.
Mit 20,2 Punkten schafft es Kalaydo grade noch unter die Top fünf der getesteten Generalisten. Die Zahl der angebotenen Stellen fällt mit 6300 aber eher klein aus: „Mangelhaft“ in der Kategorie "Angebot".
Bei den Meta-Suchmaschinen schafft es JobRobot mit 33,0 Punkten (Note „gut“) auf Platz fünf der besten Meta-Suchmaschinen 2016 in der Kategorie „Angebot“.
In der Kategorie bestes Angebot landet stellenanzeigen.de mit 27,6 Punkten und der Note „befriedigend“ auf dem vierten Platz. Für einzelne Suchprofile liefert der Generalist ein großes Stellenangebot. Ebenfalls positiv: Auf stellenanzeigen.de ist es möglich, gezielt nach Weiterbildungen zu suchen.
Mit einer Punktzahl von 33,7 und der Note „gut“ wurde Jobbörse.de zur viertbesten Meta-Suchmaschine in dieser Kategorie gekürt. Somit bietet Jobbörse.de insgesamt ein solides Angebot.
meinestadt.de schafft es mit 31,7 Punkten (Note „befriedigend“) auf Platz drei der besten Generalisten 2016 in der Kategorie „Angebot“. meinestadt.de kooperiert mit der Bundesagentur für Arbeit, sodass auch die dort ausgeschriebenen Stellen auf dem Portal zu finden sind. Für einzelne Suchprofile fanden sich auf meinestadt.de die meisten Treffer.
Mit 35,5 Punkten (Note: „gut“) landet die Meta-Suchmaschine Indeed auf dem 3. Platz. Mit der Anzahl der Suchergebnisse zu den verschiedenen Profilen und deren Passgenauigkeit landet Indeed im Mittelfeld der getesteten Suchmaschinen, kann also zu allen getesteten Berufsbezeichnungen solide Ergebnisse liefern.
Mit 156.300 Stellen landet Monster in der Kategorie „Angebot“ auf dem zweiten Platz. Abgesehen vom großen Stellenangebot wies der Generalist für alle getesteten Suchprofile eine hohe oder die höchste Trefferquote auf. Unterm Strich: 40,4 Punkte und die Note „sehr gut“.
Auf dem zweiten Platz der besten Meta-Suchmaschinen 2016 landet Jobbörse.com (Ein Service von XING) mit 41,1 Punkten und der Note „sehr gut“. Überzeugen konnte Jobbörse.com mit der Anzahl an Stellenangeboten und der Passgenauigkeit für einzelne Profile.
In der Kategorie „Angebot“ gewinnt der Generalist StepStone mit 41,2 Punkten und der Note „sehr gut“. Damit hebt sich StepStone hinsichtlich des Angebots deutlich von der Mehrheit der untersuchten Portale ab: In keinem anderen wurden im vergangenem Jahr mehr Anzeigen geschaltet. Auch bei der Erfassung des Angebots für die zuvor definierten Suchprofile konnte StepStone überzeugen und brachte die meisten relevanten Stellen hervor. Umfangreich war darüber hinaus auch das Stellenangebot im (außer-)europäischen Ausland.
Sieger der Kategorie „Angebot“ bei den Meta-Suchmaschinen ist kimeta, die sich mit 48,0 Punkten und der Note „sehr gut“ an die Tabellenspitze setzt. Besonders überzeugen konnte kimeta im Hinblick auf die getesteten Suchprofile.
Geht es um Qualität statt Quantität, verändert sich das Ranking: So fanden Marketing-Trainees bei Monster die besten Stellen: 67 Prozent der Anzeigen passten zum gesuchten Profil. Bei Angebotssieger Stepstone stimmten dagegen nur durchschnittlich 22 Prozent der Treffer mit den Suchparametern überein. Überraschend: Bei keinem anderen Anbieter fand der fiktive Jobsucher überhaupt eine passende Stelle. In den gelisteten Anzeigen wurden keine Trainees, sondern lediglich Praktikanten gesucht. Bei den anderen Jobprofilen wurde die Pflegefachkraft bei stellenanzeigen.de glücklich und der Bauingenieur bei meinestadt.de. Unter den Metasuchmaschinen schnitt Jobbörse.com bei der Passgenauigkeit am besten ab.