Arbeitsform der Zukunft So führen Sie virtuelle Teams

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Virtuelle Teams – eine Riesenchance für Unternehmen

Auf der anderen Seite sind virtuelle Teams eine Riesenchance für Unternehmen: Die Heterogenität innerhalb des Teams kann gleichzeitig auch eine der größten Ressourcen sein – wenn die Mitarbeiter nicht nur geografische, sondern auch Alters- und kulturelle Grenzen überschreiten und gerade aus dieser Unterschiedlichkeit ihre Kraft beziehen. So entfaltet sich das Potenzial einer ganzen vernetzten Welt.

Führungskräfte können auf eine noch nie dagewesene Auswahl an Top-Mitarbeitern und Expertise zugreifen. Digitale Plattformen wie LinkedIn oder XING eröffnen per Mausklick den Zugang zu einem gigantischen weltweiten Expertenpool. Der Konzern, das mittelständische Unternehmen, die wissenschaftliche Einrichtung oder NGO kann auf diese Weise global präsent sein. Sie haben Zugang zu weltweiten Ressourcen, werden flexibel, skalierbar, können mehr vorhandenes Wissen nutzen und müssen weniger in die eigene Weiterbildung investieren.

Vorausgesetzt, es gelingt der Führungskraft, die Experten zu einen, für ein lohnendes gemeinsames Ziel zu begeistern, die geografischen, kulturellen und altersbezogenen Unterschiede technisch zu überbrücken und durch einen kraftvollen, erfolgshungrigen Spirit zu verbinden. Ein virtuelles Team ist ähnlich aufgebaut wie ein Atom, mit einem Kern und verschiedenen Teilchen, die den Kern umkreisen. Es kommt in einem Team immer darauf an, trotz Distanz die Gravitationskraft zu erhalten. Der energetische Kern des Teams ist das gemeinsame Ziel – das, was alle Mitglieder begeistert, motiviert und zu Spitzenleistung antreibt.

Definieren Sie erst das Warum und dann das Ziel

Als Führungskraft brauchen Sie deshalb absolute Klarheit – über Ihre Absichten, Ziele und die Menschen in Ihrem Team. Das „Warum“ ist damit das übergeordnete Ziel, was sich beispielsweise in der Aussage von Steve Jobs zeigt: „Apple baut Computer, um sie zu lieben.“

Sobald das „Warum“ klar ist, muss das „Was“ definiert werden: Was sind die Hauptziele? Die beste Möglichkeit, um Ziele in einem virtuellen Team zu definieren, ist ein interaktives Format – ein Workshop, Face-to-Face oder online. Die Gruppenmitglieder die Agenda gemeinsam gestalten zu lassen, ist der effektiv beste Weg, um ihre Leistungsbereitschaft dauerhaft zu wecken. Meist werden Ziele für eine Gruppe von 10 bis 15 Mitgliedern bestimmt, unabhängig davon, ob es ein Projekt- oder ein Führungsteam ist.

Ohne persönliches Kennenlernen geht es nicht

Viele Manager von virtuellen Teams sind sich nicht klar darüber, wie wichtig es für den Teamerfolg und das Erreichen der Ziele ist, die Mitarbeiter und ihre einzigartigen Persönlichkeiten näher kennenzulernen. Während in größeren Unternehmen immer die Möglichkeit der „Kaffeemaschinenkonversation“ besteht – sich besser kennenzulernen, über die eigenen Interessen zu sprechen, Begeisterung zu teilen und die eigene Geschichte zu erzählen – gibt es in virtuellen Teams nur wenig Gelegenheit dazu. Oft bleiben die Personen sogar anonym.

Doch ohne als Mensch gesehen und wahrgenommen zu werden, aktiviert niemand sein volles Potenzial. Gerade weil es über geografische Distanz keine spontanen Anlässe für persönliche Kommunikation gibt, ist das Kennenlernen umso wichtiger. Je besser Sie Ihre Teammitglieder kennen, je mehr Sie darüber wissen, was ihnen am Herzen liegt, Freude macht, Energie spendet, desto besser können Sie ein Team auch über große Entfernungen führen und unterstützen.

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