Best of Consulting 2017 Das sind Deutschlands beste Unternehmensberatungen

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Die Sieger der Kategorie Pro Bono

Platz 1: Detecon International
Platz 2: EY
Platz 3: PwC

Hilfe zur Selbsthilfe

Wie Detecon die Arbeit der gemeinnützigen studentischen Organisation L’appel erleichterte.

Als Schüler kam Christoph Lüdemann erstmals mit Afrika in Kontakt, seine Schule hatte ein Projekt in Namibia unterstützt. Nach dem Abitur reiste er mit einem Schulfreund nach Ruanda und beschloss, dem vom Bürgerkrieg geschundenen Land zu helfen. 2013 gründete er deshalb den Verein L’appel (Aufruf). Die gemeinnützige Organisation will Jugendlichen in Ruanda und Sierra Leone eine Ausbildung ermöglichen. Was sie dafür braucht? Genau: Geld.

Die meisten Mitarbeiter von L’appel studieren und arbeiten ehrenamtlich. Nach dem Einstieg ins Berufsleben haben sie keine Zeit mehr für wohltätige Zwecke – oder wollen sie sich nicht nehmen. Kurzum: Lüdemann muss ständig alte Mitarbeiter verabschieden und neue suchen. Doch diese Fluktuation führt dazu, dass bei jedem Generationswechsel Wissen verloren geht.

29.11.2017, Düsseldorf Seit 2007 werden herausragende Unternehmen des deutschen Mittelstandes für ihre vorbildlichen Leistungen mit dem Axia Award ausgezeichnet. Seien Sie bei der diesjährigen Verleihung dabei. Wir haben...

Lüdemann beschloss, Hilfe von außen zu suchen – und dabei half ihm sein Netzwerk. Ein Mitglied von L’appel arbeitet bei der Kölner Beratungsfirma Detecon. Dort kümmert sich ein Team aus Nachwuchsconsultants traditionell jedes Jahr unentgeltlich um zwei Non-Profit-Projekte. Ein sechsköpfiges Team um die Detecon-Beraterin Amira Zayed machte sich daran, Lüdemanns Problem zu lösen. Zum Glück waren die Schwierigkeiten für die Gruppe nichts Neues. „Die Hälfte unseres Beraterteams war zu Hochschulzeiten selbst in studentischen Nichtregierungsorganisationen tätig“, sagt Zayed, „deshalb wussten wir aus eigener Erfahrung, woran es beim Vorankommen eines solchen Projekts hapern kann.“

Zayed und ihre Kollegen machten sich zunächst daran, mithilfe einer Software die Gruppe der Spender zu unterteilen – in Privatspender, Unternehmen, Stiftungen und öffentliche Geldgeber. Dieser Überblick sei essenziell, sagt Zayed, jede Gruppe müsse anders und individuell angesprochen werden, um die Finanzierung der Organisation langfristig planen zu können.

Nun analysierten die Berater die Aufgabenverteilung. Und stellten fest, dass die meisten Mitarbeiter in der Kommunikationsabteilung tätig waren: „Die Idee des Projekts nach außen zu tragen ist sicher wichtig“, sagt Zayed, „aber sinnlos, wenn das Wichtigste nicht gewährleistet ist: die finanzielle Basis.“ Inzwischen sind mehr Menschen mit der Akquise beschäftigt. Lüdemann gewann zwei neue Helferinnen, die eine hat bereits Expertise im Spendensammeln, die andere ist Vertrieblerin, beide haben feste Jobs – und werden ihn, anders als viele seiner ehemaligen studentischen Helfer, nicht so schnell verlassen.

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