Eine Bekannte hat ihrem Sohn mal so eine elektrische Schallzahnbürste geschenkt. Und bekam als Dankeschön zurück: „Oje, jetzt muss ich mir immer diese sauteuren Ersatzbürstenköpfe kaufen!“
Und so geht es mittlerweile vielen mit einem vom Arbeitgeber angebotenen Extra. Die Nachteile überwiegen. Längst als Trojanisches Pferd entlarvt ist das Diensthandy. Anfangs war es noch cool, vor Freunden mit zwei Nummern jonglieren zu können. Heute ist klar: Wer ein Diensthandy hat, soll gefälligst rund um die Uhr rangehen oder die Ergüsse der Führungsriege in den E-Mails checken. Wer den ersten Herzinfarkt hinauszögern will, sollte sich mit Händen und Füßen gegen ein Diensthandy wehren.
Und jetzt geht es auch mit dem Dienstauto los: „Herrgott, Frau Westphal, jetzt gucken Sie doch mal, der hat beheizte Sitze, und wenn Sie da irgendwo drauf drücken, können Sie ganz einfach in zehn Schritten mit der eigenen Stimme die Navi einstellen. Den könnse sogar in Kopenhagenblau haben.“
"Alles schön und gut und nett gemeint und so. Aber ich habe keinen Parkplatz zuhause. Außerdem die Spritkosten. Und ich muss den anteilig versteuern. Das läppert sich.“
„Andererseits, Frau Westphal, überlegen Sie-“
„ICH! Will kein Auto.“
Die beliebstesten Dienstwagen
28,3 Prozent der deutschen Dienstwagen sind von Volkswagen.
Quelle: „Firmenwagen-Monitor“ der Vergütungsberatung Compensation Partner
18,7 Prozent der Firmenwagen sind Audi-Modelle
13 Prozent der Dienstkarossen sind von BMW.
Mercedes kommt auf 8,3 Prozent.
Skoda liegt mit 8,3 Prozent gleich auf.
Ford ist mit 5,9 Prozent vertreten.
5,5 Prozent der Dienstwagen sind von Opel.
Von Seat sind 1,6 Prozent der Firmenautos.
Ja, da müssen neue Ideen her. Hier sind ein paar. Fangen wir mit Alternativen zum Thema Mobilität an.
1. E-Roller oder E-Tuktuk schenken
E-Roller und E-Bikes sind selbst für Leute was, die ein eigenes Auto haben. Parkplatzprobleme gibt es mit Fahrrad und Roller keine. E-Roller haben sogar richtig schönes Angeber-Potenzial und sorgen auf der Straße heute mit ihrem originellen Design für mehr Oho als ein 5er-BMW mit sonst was für Felgen.
Für viele Pendler optimal, dank der Stau-Durchschlängel-Kompetenz. Neuerster Schrei in Schweden: Das E-Tuktuk des Start-ups Zbee aus Stockholm. Angelehnt an die dröhnenden Motorrad-Dreiräder aus Thailand, passen da drei Leute rein. Gibt es zwar noch nicht in Deutschland zu kaufen, soll aber bald kommen. Kostet rund 9.000 Euro.
2. Mobilitäts-Budget zum Verpulvern
Die Monatskarte für Bus und Bahn ist ja als Firmen-Abo schon üblich und wird mitunter regelrecht erwartet. Aber da geht noch mehr: Carsharing-Anbieter wie DriveNow bieten flexible Minuten-Pakete zum Pauschalpreis an. Mit so einem Paket auf dem Kundenkonto fühlt es sich an, als stünde der eigene Wagen immer genau da, wo man ihn gerade braucht. An tausenden Stellen in der Stadt.
Warum nicht einfach sagen: „Lieber Mitarbeiter, buch dir alle drei Monate so ein Paket und reiche die Rechnung ein. Gern geschehen. Dein Chef“?
Was Vorgesetzte tun können, damit ihre Angestellten zufrieden sind (und bleiben)
Für die Studie „Die Zeit ist reif. Glücklich arbeiten" hat der Personaldienstleister Robert Half gemeinsam mit dem Beratungsunternehmen Happiness works und dem Statistiker Nic Marks 23.000 Arbeitnehmer befragen lassen, rund 2400 davon aus Deutschland.
Arbeitnehmer und Arbeitgeber sind gleichermaßen für das Betriebsklima zuständig, sagen 46 Prozent der Befragten. Mehr als jeder Dritte erwartet allerdings vom Unternehmen, für das Glück am Arbeitsplatz zu sorgen. Vorgesetzte können natürlich nicht dafür zuständig sein, für jeden den persönlichen Feelgood-Manager zu geben. Für ein besseres Betriebsklima sorgen können sie aber sehr wohl.
Ein Veganer wird beim Schlachter nicht glücklich. Auch nicht, wenn er nur im Büro arbeiten muss. Wer dauerhaft zufriedene Mitarbeiter möchte, sollte nur Leute einstellen, die mit Ihren persönlichen und fachlichen Skills gut zum Unternehmen passen. Ihnen fällt es leichter, sich anzupassen, einzugewöhnen und gute Leistungen zu bringen. Das lohnt sich doppelt: Ein ungeeigneter Mitarbeiter kann die Arbeitsmoral eines gesamten Teams schwächen.
Mitarbeiter wollen Verantwortung übernehmen: Wer das Gefühl hat, selbstständig wichtige Entscheidungen im Job zu treffen, wächst an dieser Herausforderung. Vorgesetzte sollten deshalb Verantwortung abgeben und ihren Mitarbeitern vertrauen. Wer sich sinnvoll in das Unternehmen einbringen kann, fühlt sich diesem auch stärker verbunden.
Wer gute Arbeit leistet, will und soll auch gelobt werden. Zeigen Sie Ihren Mitarbeitern, dass Sie ihre Arbeit und ihren Einsatz schätzen. Echte Anerkennung für gezeigte Leistungen schafft ein positives Arbeitsklima und motiviert Ihre Mitarbeiter zu weiteren Höchstleistungen.
Mitarbeiter, die ihre Aufgaben als sinnvoll erachten, sind stolz auf das, was sie tun – und sie sind stolz auf ihr Unternehmen. Die Studie zeigt, dass sinnstiftende Arbeit einer der wichtigsten Treiber für Freude im Job ist: Angestellte, die einen Sinn in ihrem Tun erkennen, sind 2,4 Mal zufriedner als andere. Machen Sie Ihren Mitarbeitern deshalb klar, wie wichtig ihr Beitrag für den Erfolg des Unternehmens ist.
Leben Sie Fairness im Job vor und lassen Sie Ihre Angestellten an Ihren Entscheidungen teilhaben. Dazu gehört eine transparente Kommunikation: Sprechen Sie mit Ihren Mitarbeitern offen über Gehalt, Karrierechancen und Projekte – ohne dabei ein Teammitglied auszuschließen. Zeigen Sie Ihren Mitarbeitern, dass sie sich jederzeit an Sie wenden können, wenn sie sich ungerecht behandelt fühlen.
Teamgeist, Kollegialität und gelebter Zusammenhalt sind der soziale Klebstoff in jedem Unternehmen. Führungskräfte müssen deshalb mit gutem Beispiel voran gehen: Wenn Sie einen positiven Umgang vorleben, beeinflussen Sie damit Ihr Team, Ihre Kunden und sogar die Kunden Ihrer Kunden.
Gefragt, wann sie im Berufsleben zufrieden oder glücklich sind, sagten Teilnehmer unter anderem: „Ich fühle mich wohl, wenn ich und meine Arbeit geschätzt werden. Wenn meine Meinung ernst genommen wird und ich mich einbringen kann.“ Oder: „Ich habe mich da am wohlsten gefühlt, wo nur Rahmenbedingungen angegeben wurden und ich mich selbst und meine Gedanken einbringen konnte.“ Ein anderer war dann besonders zufrieden, „als wir nach einem sehr stressigen und anstrengenden Vormittag eine Runde Eiscafé von der Chefin spendiert bekommen haben und diesen gemütlich zusammen genießen konnten.“
Einige Firmen bieten ihren Mitarbeitern auch einen eigenen kleinen Carsharing-Fuhrpark an. Die Autos stehen auf dem Firmenparkplatz. Herrlich in Sachen Elektroauto. Einfach zwei, drei Ladesäulen auf dem Gelände installieren, fertig ist die gute Tat. Wer seine Mitarbeiter in der Freizeit auch über die Stadtgrenzen hinaus maximal mobil machen will: Die BahnCard 100, mit der der Inhaber ein Jahr lang so viel Bahn fahren kann, bis er nicht mehr weiß, ob er gerade in Erfurt, Hannover oder Mannheim seinen Anschluss verpasst.
Aber man kann ja auch immobil glücklich sein. Wenn der Arbeitgeber es erlaubt: