Börse Frankfurt Autowerte am Morgen: Kummer und Sorgen

Vor dem morgigen Feiertag dürften sich heute viele Anleger am deutschen Aktienmarkt zurückhalten. Zwar wird an Christi Himmelfahrt gehandelt, aber erfahrungsgemäß sind die Umsätze mau. Im Fokus stehen Auto-Aktien.

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Anleger schauen heute vor allem auf die Autowerte. Quelle: dpa

Frankfurt Banken und Broker sagten für die heutige Dax-Eröffnung nur wenig veränderte Kurse voraus. Am Dienstag hatte der Dax mit 12.659 Punkten 0,3 Prozent höher geschlossen. Auf der Unternehmensseite steht die Hauptversammlung beim bayerischen Autozulieferer im Fokus, bei der ein Showdown bevorsteht.

Nach monatelangem Machtkampf Grammer steht ab 10 Uhr eine Entscheidung an. Die Investorenfamilie Hastor, größter Aktionär mit 20 bis 25 Prozent der Anteile, will fünf Aufsichtsräte abwählen und den Vorstand absetzen. Aktionärsschützer, Politik und die IG Metall stärken dagegen der derzeitigen Führung um Vorstandschef Hartmut Müller den Rücken. Die Entscheidung wird in der gesamten Autoindustrie mit Spannung verfolgt.

Auch bei anderen Autowerten könnte es wieder rund gehen: Die US-Regierung hat einen zweiten Großkonzern der Autoindustrie wegen angeblichen Abgas-Betrugs verklagt. Fiat Chrysler wird beschuldigt, illegale Software zur Abgaskontrolle in rund 104.000 Dieselfahrzeugen installiert zu haben. Das geht aus der Klageschrift hervor, die das Justizministerium am Dienstag (Ortszeit) im Auftrag der Umweltbehörde EPA einreichte.

Die EPA hatte bereits im Januar mitgeteilt, dass sie nach dem Skandal bei Volkswagen auch Fiat Chrysler wegen geschönter Abgaswerte im Visier habe. Der Manipulationsverdacht habe sich bestätigt, teilte die Behörde jetzt mit. Die Eröffnung des Zivilverfahrens markiert eine schwere Eskalation des Konflikts und könnte für den Hersteller einen langwierigen Rechtsstreit mit hohen Kosten bedeuten.

Was darf eine Verbraucherschutzorganisation in der Öffentlichkeit über die Abgaswerte eines VW sagen? Um diese Frage geht es heute auch in Deutschland, und zwar vor dem Landgericht Düsseldorf. Die Deutsche Umwelthilfe hatte auf Basis eigener Messungen behauptet, der Stickoxid-Ausstoß von VW-Dieselmotoren läge trotz der nachgerüsteten Software über dem zulässigen Emissions-Grenzwert.

Die Gesellschaft für Konsumforschung (GfK) in Nürnberg legt außerdem aktuelle Daten zur Verbraucherstimmung in Deutschland vor. Das Konsumklima hatte sich im April dank der im Vormonat zeitweise wieder gesunkenen Inflation stark aufgehellt, vor allem die Konjunktur und die Einkommenserwartungen zeigten nach oben.

Auf Konjunkturseite dürfte außerdem eine Rede von EZB-Chef Mario Draghi in Madrid bei einer Konferenz zur Finanzstabilität der Bank von Spanien Beachtung finden. Nach Handelsschluss in Europa veröffentlicht die US-Notenbank das Protokoll der jüngsten Sitzung des Offenmarktausschusses (20.00 Uhr MESZ).

Außerdem im Fokus Deutschlands größter Wohnungskonzern Vonovia hat sein Jahresziel nach oben geschraubt. 2017 soll das operative Ergebnis aus dem laufenden Geschäft (FFO) - inklusive der übernommenen österreichischen Conwert - auf rund 900 bis 920 Millionen Euro steigen, wie Vorstandschef Rolf Buch am Mittwoch ankündigte. Zum Vorjahr wäre das eine Verbesserung um etwa ein Fünftel.

In New York hatten sich die Kurse an der Wall Street am Dienstag nach Handelsschluss in Europa kaum mehr bewegt: Der Dow-Jones- und der S&P500-Index schlossen 0,2 Prozent höher, der Nasdaq-Composite gewann 0,1 Prozent.

An der Börse in Tokio lag der Nikkei-Index am Mittwoch 0,5 Prozent höher. Die chinesischen Börsen tendierten nach der Herabstufung der Kreditwürdigkeit der Volksrepublik durch Moody's schwächer. Der Shanghai-Composite notierte 0,5 Prozent im Minus.

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