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Größe kostet Rendite

Bei aktiv gemanagten Fonds nimmt die Rendite mit zunehmender Größe des Fonds ab. Grund dafür ist, dass die Fondsmanager öfter große, bekannte Aktien kaufen müssen, die gut handelbar sind. Brillante Investmentideen, vor allem bei Nebenwerten, schlagen mangels Masse kaum noch auf die Fondsrendite durch.

Prominentes Beispiel dafür ist der Aktienfonds Fidelity European Growth. Starmanager Anthony Bolton holte noch zweistellige Renditen. 2002 stieg er aus. Nach seinem Abgang schwoll das Portfolio auf zeitweise 25 Milliarden Euro an. Boltons Nachfolgern fiel es daher schwer, dessen Erfolgsrezept zu kopieren. Das aktuell 7,5 Milliarden Euro schwere ehemalige Fidelity-Flaggschiff gehört nicht mehr zur Spitzengruppe der europäischen Aktienfonds. Zwei Drittel des Portfolios stecken derzeit in großen Standardwerten. Diese Blue Chips sind gut analysiert. Es ist daher schwer, mit ihnen besser als der Markt abzuschneiden. Nur wenige Fonds ziehen rechtzeitig die Reißleine, wie beispielsweise der Frankfurter Aktienfonds für Stiftungen. Als das Portfolio im Mai vergangenen Jahres auf 1,5 Milliarden Euro angewachsen war, nahm das Management kein Geld von Neukunden mehr an.

Indexfondssparer wie Birgit Haubenschild dagegen müssen auf solche wichtigen Details nicht achten. Ihre Indexfonds verändern ihr Portfolio nur, wenn ein Titel im Index ersetzt wird, und das automatisch. Für Sparer, die ihren Sparplan abschließen und danach nicht mehr beobachten wollen, sind ETFs daher eine gute Alternative. Sie sind so gut oder so schlecht wie der Markt, und die Rendite ist unabhängig von der Fondsgröße.

Entwicklung-der-Aktienfonds

Diese Argumente ziehen: Bei der DAB Bank beispielsweise investieren 65 Prozent der dort abgeschlossenen Sparpläne in ETFs, nur 29 Prozent in aktiv gemanagte Fonds. Der Rest wird in Aktien und Zertifikaten gespart.

Scope hat bei seinem Vergleich zwar die laufenden Kosten der Sparpläne eingerechnet. Zusätzlich kassiert jedoch der Vertrieb einen Ausgabeaufschlag auf jede Sparrate. Diese Vertriebsprovision von bis zu 2,5 Prozent kann die Rendite erheblich drücken. Beispiel: Ein Anleger zahlt über zehn Jahre monatlich 100 Euro in einen Aktienfonds. Dessen Rendite liegt bei sechs Prozent pro Jahr, die laufenden Kosten bei 1,5 Prozent. Müsste er auf jede Sparrate 2,5 Prozent Ausgabeaufschlag zahlen, hätte er 14.680 Euro angespart. Ohne den Aufschlag wären es schon 15.047 Euro.

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