Geld über Exporo, Finnest und Co. Worauf Unternehmen bei der Crowdfinanzierung achten sollten

Sieben Prozent Zinsen für 250 Euro Geldanlage: Klingt riskant und ist es auch. Anleger können ihr gesamtes Kapital verlieren. Aber auch Firmen, die Projekte per Schwarm finanzieren wollen, müssen wichtige Fragen klären.

Was ist Crowdinvesting überhaupt?Crowdinvesting ist eine Form der Schwarmfinanzierung. Dabei beteiligt sich eine Vielzahl von (Klein-)Anlegern mit Kapital an einem (Immobilien-)Projekt. Sie unterstützen damit die jeweiligen Projektentwickler. Zum Beispiel geben Kleinanleger ein Darlehen über mindestens 250 Euro zum Neubau oder zur Modernisierung von Gebäuden und füllen damit die Finanzierungslücke des Entwicklers zwischen Eigenkapital und Bankdarlehen, das normalerweise 80 Prozent des Projektvolumens beträgt. Der Bauträger gibt fünf bis zehn Prozent dazu und die Kleinanleger dann den Restbetrag. Quelle: dpa
Und wenn es schief geht?Auf den Plattformen wird dieses Kapital in Form von Nachrangdarlehen gewährt. Nach erfolgreichem Abschluss des Projektes und nach Ablauf einer im Vorfeld festgelegten Laufzeit erhalten die Anleger ihr investiertes Kapital zurück, plus der vertraglich vereinbarten Zinsen abhängig vom Projekterfolg. Sollte das Projekt schiefgehen, bekommt allerdings zuerst die Bank ihr Geld zurück - der Crowd-Anleger muss nehmen, was übrig bleibt. Quelle: dpa
Für Crowd-Anleger wären daher eigentlich Bestandsimmobilien besser geeignet als Neubauprojekte, weil diese mehr Sicherheit bieten. Doch selten wird zur Finanzierung von vorhandenen Objekten hochverzinsliches nachrangiges Kapital benötigt. Quelle: dpa
Noch keine VerlusteBis jetzt haben die Immobilien-Schwarmfinanzierer noch keine Verluste zu beklagen. "Wir haben bisher von den Verbraucherzentralen noch keine Beschwerden über Immobilien-Crowd-Investinganbieter erhalten. Doch die können kommen. Die Branche ist ja noch jung", sagte Verbraucherschützer Wolf Brandes, der den grauen Kapitalmarkt beobachtet, kürzlich im Gespräch mit dem Handelsblatt. Quelle: dpa
Geld kann schnell weg sein...Michael Ullmann, mit seiner Plattform Kapitalfreunde einer der Pioniere des Immobilien-Crowdfunding in Deutschland, formulierte es drastisch: "Wir werden auch auf diesem Markt einen Fall Prokon oder eine Wölbern erleben." Mit beiden Gesellschaften verloren Anleger Millionen. Und auf was müssen Unternehmen achten, die Geld über die Crowd einsammeln möchten? Quelle: dpa
Checkliste zur Finanzierung über den SchwarmEignet sich das Portal für meine Zielgruppe? Welche Gebühren und sonstigen Kosten entstehen bei der Finanzierung? Welche Finanzierungen hat die Plattform bereits platziert? Garantiert die Plattform, dass die Fundingsumme zustande kommt? Wer kümmert sich um Betreuung, Verwaltung und Abrechnung der Anleger? Die wichtigsten Anbieter im Überblick. Quelle: dpa
ExporoZielgruppe: Immobilienunternehmen und -projektentwickler mit Vorhaben im Neubau- oder Bestandsbereich Volumina: bis zu 2,5 Millionen Euro Gebühren: zwischen drei und acht Prozent der Darlehenssumme Laufzeiten: ein bis drei Jahre, in Ausnahmen länger (Im Bild: Tim Bütecke, Dr. Björn Maronde, Simon Brunke und Julian Oertzen haben die Crowdinvesting-Plattform Exporo 2014 gegründet) Quelle: obs
FinnestZielgruppe: mittelständische Unternehmen mit ausreichender Eigenkapitalbasis, nachhaltigen EBITDA-Ergebnissen und einem zukunftsträchtigen Geschäftsmodell. Volumina: bis zu 2,5 Millionen Euro Gebühren: einmalig 2,75 Prozent der Darlehenssumme, mindestens jedoch 9.500 Euro Laufzeiten: drei bis fünf Jahre Quelle: dpa
Main FundersZielgruppe: Unternehmen aus dem deutschen Mittelstand mit Investitionsbedarf in zahlreichen Verwendungszwecken Volumina: von 200.000 bis zehn Millionen Euro Gebühren: bis ein Jahr Laufzeit 0,45 Prozent des Darlehensbeitrags; ab einem Jahr Laufzeit 0,45 Prozent des Darlehensbeitrags mal Anzahl der Jahre Laufzeiten: sechs Monate bis fünf Jahre Quelle: dpa
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