Goldinvestment Goldenes Zeitalter - so gelingt die Goldanlage

Gold geht ab. Vieles spricht derzeit für ein Investment in das Edelmetall. Aber welche Anlageform sollen Käufer wählen? Barren, Münzen, Goldfonds, Minenaktien – wir zeigen, wie Anleger am besten investieren.

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Goldbarren, Münzen, oder Fonds? So investieren Sie am besten. Quelle: Marcel Stahn

Die Welt ist mal wieder aus den Fugen geraten. Ein verbal Amok laufender US-Präsident bricht einen Währungskrieg vom Zaun, der Euro steht vor einer existenziellen Zerreißprobe. Chinas Währungsreserven fließen ab wie aus einem löchrigen Eimer. In dieser Großwetterlage suchen Anleger Zuflucht und finden: Gold. Barren und Münzen sind schließlich eine stets flüssige Notfallreserve, die Vermögen vor Kaufkraftverlusten schützt. Seit Generationen hat sich Gold bewährt als Versicherung gegen größere Finanzunfälle. Für viele Goldanleger gilt daher von vornherein: Gold verkauft man nicht, Gold wird vererbt. Gold ist aber auch – vom Krügerrand bis zur Goldminenaktie – eine normale Geldanlage, die in Konkurrenz zu anderen Anlagen steht.

Und wie bei jeder Geldanlage ist Timing alles – im Einkauf liegt der Gewinn.

Die nüchterne Analyse dieser hochemotionalen Wertanlage sieht so aus: Im September 2011 erreichte der Goldpreis bei 1921 Dollar pro Feinunze sein Rekordhoch. Seitdem steckt er, gemessen in Dollar, in einem Abwärtstrend. Im Tief ging es runter bis auf 1046 Dollar Ende 2015. Anschließend setzte eine Gegenbewegung ein. Sie führte den Unzenpreis bis Juli 2016 auf 1375 Dollar, Goldminenaktien legten in dieser Phase um 200 Prozent zu. WirtschaftsWoche-Leser verdienten kräftig mit (Heft 3/2016). Seinen langfristigen Abwärtstrend konnte Gold jedoch letztlich nicht überwinden.

Goldanleger zahlen weniger drauf

Die Trendwende wurde vertagt, weil der Dollar zu einer Rally angesetzt hat und damit das passierte, was immer passiert: Steigt der Dollar, sinkt der Goldpreis. Der Mechanismus dahinter geht so: Gold, das keine Zinsen bringt, verliert an Attraktivität, wenn die Zinsen steigen – und umgekehrt. Steigende US-Zinsen – angeheizt durch das ausgabenfreudige Wahlprogramm des neuen US-Präsidenten Donald Trump – drückten den Goldpreis bis Dezember 2016 runter auf 1123 Dollar. Inzwischen hat er sich wieder berappelt, um 100 Dollar auf 1223 Dollar. Wie geht es jetzt weiter? Lohnt es sich, auf einen weiter steigenden Preis zu setzen? Und wenn ja: mit welchen Instrumenten? Die WirtschaftsWoche wagt eine Prognose.

Die Zinsen sind gestiegen, gemessen an der Rendite zehnjähriger US-Staatsanleihen seit Juli 2016 von 1,36 auf zwischenzeitlich 2,60 Prozent (aktuell 2,51 Prozent). Doch auch die US-Inflation zog seither an, von 0,8 auf 2,5 Prozent – so stark stiegen die US-Verbraucherpreise seit vier Jahren nicht. Wer die offizielle US-Inflationsstatistik benutzt, landet real, also nach Abzug der Geldentwertung, nur bei mickrigen 0,01 Prozent.

US-Renditen und Goldpreis

Wenn heute noch mit den statistischen Methoden aus der Zeit vor 1990 gearbeitet würde, dann läge die US-Inflationsrate nicht bei 2,5 sondern gar fast sechs Prozent. Das hat der US-Statistiker John Williams anhand öffentlich zugänglicher Daten ermittelt. Williams’ Kritik: Die Inflationsmessung heute spiegele nicht die Lebenswirklichkeit. So werde nicht gemessen, was den Geldbeutel der Verbraucher tatsächlich verlässt, sondern die Preise werden bereinigt um Veränderungen der Produktqualität. Nach Williams’ Inflationsrechnung zahlen Zinsanleger kräftig drauf. Gold bringt zwar keine Zinsen, verliert aber nicht schleichend an Gewicht. Ein Kilobarren wiegt auch nach einem Jahr noch 1000 Gramm.

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