Einige der Annahmen klingen plausibel, andere wie das Thema Freihandel angesichts der neuen Töne aus den USA weniger. Letztlich ist es aus politischer Sicht egal, ob diese Studie zutrifft oder nicht. Zum Wahlkampf taugt sie allemal und auch in anderen Ländern wird man zunehmend fragen, ob EU und Euro ihr Wohlstandsversprechen halten. Auf immerhin 17 Prozent vom BIP wird der Wohlstandsverlust der Krisenländer Portugal, Irland, Italien, Griechenland und Spanien in einer neuen Studie der University of Michigan beziffert. Alles die Folge von Euro und verfehlter Rettungspolitik.
Dennoch spricht alles dafür, dass es im Jahre 2017 nicht zu Ende geht mit EU und Euro. Weder wird es Marine Le Pen gelingen an die Macht zu kommen, noch wird Italien nach Neuwahlen austreten. Dafür spricht auch die zunehmende wirtschaftliche Erholung.
Nach Jahren der Krise wachsen Nachfrage und Produktion. Das billige Geld der EZB entfaltet Wirkung und sei es nur durch leicht gestiegene Inflationsraten. Das Versprechen der EZB den Euro koste es was es wolle zu verteidigen, zeigt Wirkung. Die schleichende Enteignung der Sparer und die massiven Senkung unserer globalen Kaufkraft durch die bewusste Schwächung des Euro sind dabei nicht Nebenwirkung, sondern ausdrückliches Ziel. Doch solange das Hauptgläubigerland Deutschland, welches von diesen Maßnahmen am stärksten getroffen ist, am Projekt festhält, dürfte es weitergehen. Dazu trägt auch die gebetsmühlenhaft vorgetragene Behauptung bei, wir seien die größten Profiteure des Euro. Eine Behauptung, die man übrigens gleichermaßen hinterfragen sollte.
Europa bleibt billig
Für Kapitalanleger bleibt wiederum das Dilemma des langfristig richtig, kurz- und mittelfristig falsch. Aus Langfristgesichtspunkten bleibe ich bei meiner hier schon mehrfach vorgetragenen Auffassung, dass wir unseren Europaanteil reduzieren sollen. Der Euro kann nur zu erheblichen Wohlstandseinbußen führen.
Kurzfristig ist Europa wie in der letzten Woche hier diskutiert deutlich attraktiver als die USA. Es gibt hier ohne Zweifel Qualitätsunternehmen zu (relativ!) vernünftigen Bewertungen. Selbst wenn es zu einem Euroaustritt beispielsweise Frankreichs kommen sollte, wären Unternehmen wie L`Oreal, Danone, Saint-Gobain und JC Decaux interessant. Steigt die Nervosität in den kommenden Wochen, könnten sich gute Einstiegsgelegenheiten ergeben.
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Quelle: FMH Finanzberatung; Stand: 10.10.2016
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Quelle: FMH Finanzberatung; Stand: 10.10.2016
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Quelle: FMH Finanzberatung; Stand: 10.10.2016