Der spätsommerliche September mag so manchen noch mit warmen Sonnenstrahlen verwöhnt haben, aber der herbstliche Spätoktober hat ein deutliches Zeichen gesetzt: Die kalte Jahreszeit hat begonnen und mit ihr die Heizperiode.
Mit Blick auf die Wohnnebenkosten ist damit auch die teuerste Zeit des Jahres angebrochen. Der Deutsche Mieterbund Nordrhein-Westfalen (DMB-NRW) hat es vorgerechnet: 24,00 Euro zahlten Mieter in NRW 2014 pro Quadratmeter und Jahr für die Betriebskosten ihrer Wohnung. Davon entfielen allein 15,24 Euro pro Quadratmeter und Jahr auf Heizung und Warmwasser. Obwohl die Heizkosten - dank mildem Winter und gesunkener Ölpreise - gegenüber dem Vorjahr um stolze 16 Prozent gesunken waren, entfielen somit 58,5 Prozent der gesamten Betriebskosten nur auf Wärme und warmes Wasser.
Kein Wunder, dass die Deutschen mit Vorliebe darum bemüht sind, die Heizkosten zu reduzieren – und dabei manchmal sogar übertreiben. Laut einer repräsentativen Umfrage von Retailmenot bemühen sich 80 Prozent der Haushalte, Heizkosten einzusparen. Bei der überwiegenden Mehrheit sind dabei Methoden wie das Schließen der Fenster beim Aufdrehen der Heizkörper (96 Prozent), nur Stoßlüften (90 Prozent), Hinauszögern oder frühzeitiges Beenden der Heizperiode (87 Prozent) oder das Vermeiden von Möbeln vor Heizkörpern verbreitet.
Drei Viertel der Befragten reduzieren ihren Heizbedarf mit Hilfe von warmen Pullovern und Socken oder abgedrehten Heizkörpern in ungenutzten Räumen. Zur effizienten Beheizung kommen bei etwa der Hälfte Zeitschaltregler, Heizkörperthermostate sowie Zugluftstopper vor Türspalten zum Einsatz.
Gar nicht zu heizen ist gar nicht sinnvoll
21 Prozent der Befragten gaben sogar an, gar nicht heizen zu wollen oder so weit wie möglich darauf zu verzichten. Nach einer Umfrage des Vergleichsportals TopTarif wollen acht Prozent der Eigenheimbesitzer erst heizen, wenn es draußen schon bitterkalt ist. Was diese Vorgehensweise bringt, ist allerdings umstritten. Denn das Aufheizen, nachdem einzelne Räume oder eine ganze Wohnung ausgekühlt sind, kann mehr Energie kosten als der Erhalt einer bestimmten Mindestraumtemperatur. Für Einfamilienhäuser raten Experten etwa von einem Absenken der Raumtemperatur unter 15 Grad Celsius ab. Zumal es dann auch länger dauert, bis die Wunschtemperatur wieder erreicht ist.
Wer nicht gerade allein wohnt, riskiert mit übertriebenen Maßnahmen handfesten Streit. Mehr als jeder Dritte hat sich laut TopTarif schon mit seinen Mitbewohnern über die richtige Raumtemperatur gestritten. Zwei Drittel präferieren demnach eine Raumtemperatur zwischen 20 und 22,5 Grad, rund ein Viertel sogar 23 bis 25,5 Grad Celsius. Und weil das Kälteempfinden subjektiv ist, braucht es einen Kompromiss.
Da ihr Hauptmotiv die Kostenersparis ist, sollten Sparfüchse aber lieber auf eine effiziente Heizanlage, einen günstigen Energieträger und vor allem einen günstigen Energieversorger setzen, als durch runtergedrehte Heizungen Schimmelbildung zu riskieren und auf Wohnkomfort zu verzichten. Dazu ein Beispiel: