Immobilien Wo der Kauf noch lohnt

Deutschland erlebt einen gigantischen Immobilienboom. Unser großes Ranking der 50 größten deutschen Städte zeigt Kapitalanlegern und Selbstnutzern, wo der Kauf von Haus oder Wohnung noch attraktiv ist - und wo Mieter im Vorteil sind.

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Immobilienpreise Berlin

Der Preisanstieg bei Immobilien in den deutschen Städten hat sich im vergangenen Jahr ungebremst fortgesetzt. In den 50 größten deutschen Städten mussten Wohnungskäufer sieben Prozent mehr Geld einplanen, zeigen Daten des Internetportals Immobilienscout24. In Stuttgart stiegen die Preise bestehender Wohnungen um stolze 11,6 Prozent, in München - ohnehin schon das teuerste städtische Pflaster - um weitere neun Prozent.

Hinter dem Aufwärtstrend, der nun schon seit 2009 läuft, verbergen sich aber große Unterschiede. So unterscheiden sich die Preisniveaus zwischen den Städten gewaltig. Während Verkäufer für angebotene, bestehende Wohnungen in München im Durchschnitt 4575 Euro je Quadratmeter fordern, sind es in Chemnitz gerade mal 850 Euro. Und selbst innerhalb einer Stadt kann die Preisspanne groß sein: In einfachen Lagen sind Wohnungen häufig halb so teuer wie in guten Lagen. Beispiel Frankfurt: Im Westend müssen Wohnungskäufer durchschnittlich 4825 Euro je Quadratmeter veranschlagen, in den Stadtteilen Riederwald/Fechenheim sind es nur 2225 Euro.

Doch für die Frage, ob der Kauf von Haus oder Wohnung noch lohnt, reicht der Blick auf die Preisniveaus nicht aus. Erste Erkenntnisse bringt der Vergleich von Preis- und Mietentwicklung. Steigen Kaufpreise und Mieten im Gleichschritt, deutet das auf einen robusten Immobilienmarkt hin: Der Preisanstieg ist dann sachlich gerechtfertigt. Kapitalanleger, die eine Immobilie zum Vermieten kaufen, können die höheren Preise aus den höheren Miteinnahmen finanzieren. Ihre Mietrendite bliebe gleich.

Unsere interaktiven Kartengrafiken zeigen Ihnen die Wohnungspreise, Mieten, Mietrenditen und das Preis-Kaufkraft-Verhältnis für die Viertel der deutschen Top-Metropolen.

Auch für Selbstnutzer, die also eine Immobilie kaufen, um darin selbst zu wohnen, wären Immobilien genauso attraktiv wie vorher. Schließlich könnten sie durch den Kauf genau so viel der alternativ fälligen Miete sparen, wie sie nun mehr als Kaufpreis zahlen müssen.

Doch die tatsächliche Entwicklung in den Städten sieht anders aus. Eine große Analyse der Immobilienmärkte zeigt: In den meisten Städten steigen die Kaufpreise seit Jahren sehr viel stärker als die Mieten (lesen Sie hier unsere komplette Analyse mit Preisen, Mieten und wichtigen Standortdaten für Wohnungen und Häuser je nach Lage in den 50 Städten). In München fordern Wohnungsverkäufer mittlerweile zum Beispiel 74 Prozent mehr als 2009, Vermieter hingegen verlangen von neu einziehenden Mietern nur 27 Prozent mehr. Die im Niedrigzinsumfeld zur Gewohnheit gewordenen Minirenditen machen damit auch vor dem Immobilienmarkt nicht Halt.

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