Neue Studie Kein Bock mehr auf Sparen

Wird das Geld knapp, sparen Jugendliche bei Lebensversicherungen, der Rentenvorsorge und Sparverträgen. Das belegt der „Freizeit-Monitor" der Stiftung für Zukunftsfragen.

Im Alter wollen die Deutschen abgesichert sein. Doch die Bereitschaft, gerade an der privaten Rentenversorge zu sparen, steigt. 21 Prozent der Befragten würden bei Sparverträgen, Lebens- und Rentenversicherungen sparen, wenn es finanziell eng wird. 2003 waren es noch 16 Prozent. Quelle: DAPD
Bei jungen Erwachsenen und Singles ist die Bereitschaft, an der privaten Vorsorge zu sparen, am höchsten. Jeweils 26 Prozent der Befragten gaben an, in diesem Bereich weniger investieren zu wollen. „Bei ihnen ist der Versorgungsaspekt nicht so hoch wie bei Paaren oder Familien", erklärt Professor Ulrich Reinhardt, wissenschaftlicher Leiter der Stiftung für Zukunftsfragen. Zum Vergleich: 2003 waren noch 20 Prozent der jungen Erwachsenen bereit, bei der eigenen Rentenvorsorge zu sparen. Bei den Singles waren es sogar nur 16 Prozent. Quelle: DAPD
Singles hätten höhere Lebenshaltungskosten als Paare. Oft bleibe da gar nicht mehr so viel übrig, um in eine private Rentenvorsorge zu investieren, sagt Professor Ulrich Reinhardt. „Singles leben deshalb lieber im Hier und Jetzt." Quelle: dpa
Das größte Sparpotenzial sehen die Befragten allerdings im Bereich Ausgehen. 69 Prozent geben an, weniger in die Disco, in die Kneipe oder ins Kino gehen zu wollen, wenn sie sparen müssen. Nicht erstaunlich: Familien mit Kindern würden am ehesten auf den Konzertbesuch verzichten (79 Prozent der Befragten würden hier sparen). Jugendliche verzichten dagegen weniger gern auf die Disco. Nur 53 Prozent würden hier sparen. Quelle: dpa
Nordsee statt Karibik, Wanderurlaub im Schwarzwald statt Kreuzfahrt durchs Mittelmeer: 60 Prozent der Befragten gaben an, am Urlaub sparen zu wollen, wenn das Geld knapp wird. Neu ist das nicht, der Wert liegt etwa auf dem Niveau der Vorjahre. Quelle: dpa
Nur die wenigsten sind dagegen bereit, an Lebensmitteln zu sparen. Quelle: dpa
Nur elf Prozent der Befragten würden im Bereich Essen und Trinken weniger Geld ausgeben, wenn sie sparen müssten. 2003 waren es noch 18 Prozent. Quelle: dpa
Der „Freizeit-Monitor" zeigt, dass die Sparbereitschaft in Deutschland in den vergangenen Jahren generell wieder gestiegen ist. Noch vor drei Jahren lag sie nämlich deutlich tiefer. Und das ist überraschend... Quelle: DAPD
... war 2011 doch die Eurokrise in vollem Gange. Die Deutschen hätten sich jedoch ganz anders verhalten als die europäischen Nachbarn, sagt Professor Ulrich Reinhardt. Quelle: DAPD
„Die Deutschen haben gemerkt, dass sie noch glimpflich davonkommen können", sagt der Experte des Instituts für Zukunftsfragen. Magere Zeiten für deutsche Sparschweine. Quelle: dpa
So mancher Einzelhändler dürfte sich dagegen gefreut haben. Die Deutschen haben ihr Geld im Krisenjahr lieber ausgegeben statt auf die Seite zu legen. Quelle: DAPD
Die aktuelle Studie gibt aber auch weitere Aufschlüsse. Sie beantwortet beispielsweise die Frage: Wie viel Freizeit haben wir überhaupt? Bei der Befragung, die die Gesellschaft für Konsumforschung im Auftrag der Stiftung durchgeführt hat, kam heraus, ... Quelle: dpa
... dass die freie Zeit weniger wird, je mehr man verdient. Die Befragten gaben an, bei einem Haushalts-Netto-Einkommen ab 3.500 Euro werktags drei Stunden und 22 Minuten Zeit zur freien Verfügung zu haben. Quelle: dpa
Die Zahlen im Detail: Deutsche mit einem Einkommen unter 1.500 Euro haben im Schnitt 4 Stunden und 32 Minuten Freizeit. Bei einem Einkommen zwischen 1.500 und 1.999 Euro sind es noch 4 Stunden und 13 Minuten. Bei einem monatlichen Verdienst von 2.000 bis 2.499 Euro haben die Befragten 3 Minuten, 45 Minuten Freizeit am (Werk-) Tag. Verdient jemand zwischen 2.500 und 3.499 Euro im Monat, hat er laut Studie im Schnitt noch 3 Stunden und 41 Minuten Freizeit am Tag. Quelle: dpa
Die Freizeit eines jeden Deutschen wird weniger. Durchschnittlich bleiben uns an Werktagen 3 Stunden und 56 Minuten. Im Jahr 2011 waren es noch 4 Stunden und 2 Minuten. Quelle: gms
Die Studie ergab auch: Unabhängig vom Einkommen haben Selbstständige am wenigsten Freizeit. Ihnen bleiben gerade einmal 2 Stunden und 56 Minuten. Quelle: dpa
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