Policen-Vergleich Die besten privaten Unfallversicherungen

Unfälle treffen Versicherte meist dort, wo der gesetzliche Schutz nicht greift. Welche privaten Unfallpolicen ihr Geld wert sind und worauf es bei der Tarifauswahl ankommt.

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Die private Unfallversicherung zahlt auch, wenn der Job nicht mehr voll ausgeübt werden kann. Quelle: dpa

Für Fußballprofi Nicolai Müller vom HSV hätte es ein guter Tag werden können. In der 8. Minute schoss er seinen Verein am ersten Bundesligaspieltag mit 1:0 gegen den FC Augsburg in Führung. Beim anschließenden Jubel an der Eckfahne jedoch bewegte sich Müller so unglücklich, dass das Kreuzband in seinem Knie riss. Der HSV-Profi wird erst im kommenden Jahr wieder Fußball spielen können.

Unfälle passieren oft dann, wenn die Beteiligten am wenigsten damit rechnen. Einer der gefährlichsten Unfallorte ist nicht der Arbeitsplatz, sondern die eigene Wohnung. In deutschen Privathaushalten kommen bei Unfällen pro Jahr knapp 10.000 Menschen ums Leben.

Zum Vergleich: Am Arbeitsplatz sind es dagegen nur etwa 400 tödliche Unfälle jährlich. Die gesetzliche Unfallversicherung greift jedoch nur im beruflichen Umfeld, also am Arbeitsplatz und unter bestimmten Bedingungen auch auf dem Weg zur Arbeit.

Tödliche Unfälle im privaten Umfeld sind glücklicherweise die Ausnahme. Aber auch Verletzungen können dramatische Folgen haben. Zu den gesundheitlichen Problemen kommen finanzielle Schwierigkeiten, beispielsweise wenn die Unfallopfer ihren Job nur eingeschränkt ausüben können. Eine private Unfallversicherung ist eine Kann-, keine Muss-Versicherung.

Wichtiger sind beispielsweise eine Haftpflicht- oder eine Berufsunfähigkeitsversicherung. Wenn dann noch Geld übrig ist, kann eine Unfallpolice eine sinnvolle Ergänzung sein.

Unfallversicherung: Top-Tarife im Vergleich, Grundsumme 200.000 Euro

Auch wenn es sich um einen nicht existenziell wichtigen Versicherungsschutz handelt, sollten Versicherte ihre Unfallpolice sehr sorgfältig auswählen. Um die Auswahl zu erleichtern, hat der Versicherungsanalyse-Spezialist Morgen & Morgen für die WirtschaftsWoche die besten Angebote aus dem Markt gefiltert. Dabei haben die Analysten 173 Tarife von 60 Versicherern geprüft. Im ersten Schritt wurde Leistungsumfang bewertet. Je umfangreicher der Leistungskatalog, desto höher die erreichte Punktzahl und die Zahl der Sterne.

Im zweiten Schritt sortierte Morgen & Morgen Angebote aus, deren Leistungen unter den Musterbedingungen des Branchenverbandes GDV blieben. Dieser Mindestkatalog ist nur eine Empfehlung für Versicherer, keine Verpflichtung. Bei einer Reihe der derzeit am Markt angebotenen  Tarife bleiben die Leistungen unterhalb dieser Standards. Sie bieten daher nur eingeschränkten Schutz. Beim Ranking blieben ebenfalls Tarife außen vor, die nur auf bestimmte Berufsgruppen zugeschnitten oder nicht für alle Versicherten zugänglich sind.

Wichtigster Bestandteil im Leistungskatalog einer privaten Unfallversicherung ist die Gliedertaxe. Sie legt fest, wie hoch der Grad der Invalidität nach einem Unfall ist. Bei Verlust eines Armes beispielsweise liegt der Invaliditätsgrad  bei 70 Prozent, das heißt der Versicherte hätte Anspruch auf 70 Prozent der vereinbarten Grundsumme. Bei 300.000 Euro wären das rechnerisch 210.000 Euro. Tatsächlich erhalten Versicherte in der Regel mehr, denn der kalkulierte Betrag wird mit einem Faktor, der sogenannten Progression, multipliziert. Je höher der Invaliditätsgrad, desto höher ist auch die Progression, die üblicherweise zwischen 225 und 500 Prozent liegt.

Unfallversicherung: Top-Tarife im Vergleich, Grundsumme 300.000 Euro

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