Versicherungs-Ranking Die besten privaten Haftpflichtpolicen

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Sie gehört zu den wichtigsten Policen überhaupt: die private Haftpflichtversicherung. Worauf Sie beim Abschluss achten sollten, welche Tarife empfehlenswert sind.

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Auf einer Liste der unverzichtbaren Versicherungen steht sie ganz oben: die private Haftpflichtversicherung. Schon eine kleine Unachtsamkeit kann zu Schäden in Millionenhöhe führen, wenn es mal schlecht läuft: Da fährt ein Radfahrer aus einer Einfahrt und kollidiert mit einem Fußgänger. Der stürzt unglücklich auf der Kopf, verletzt sich schwer und muss lebenslang gepflegt werden. Zu den Pflegekosten kommt dann noch der Verdienstausfall. Häufiger als solche Millionenschäden sind natürlich kleinere Vorfälle: Beim Einsteigen ins Auto setzt man sich zum Beispiel aus Versehen auf eine Sonnenbrille.

Wer einem anderen einen Schaden zufügt, der muss diesen ersetzen. Das ist eine gesetzliche Pflicht. Prinzipiell gilt sie sogar unbegrenzt und lebenslang. In der Praxis muss zwar niemand verhungern, weil er Monat für Monat sein Einkommen abtreten muss. Ein Alleinstehender ohne Unterhaltsverpflichtungen darf derzeit Einkommen bis zur Pfändungsfreigrenze von 1.133,80 Euro im Monat behalten. Aber ein derart eingeschränktes Leben ist kaum erstrebenswert. Außerdem ist es nicht verantwortungsvoll, andere überflüssigerweise dem Risiko auszusetzen, dass ein ihnen entstandener Schaden nicht ersetzt wird.

Nur gut, dass eine Haftpflichtversicherung nicht besonders teuer ist. Empfehlenswerte Verträge gibt es oft schon für unter 100 Euro im Jahr. Deshalb sollten Interessenten auf möglichst leistungsstarke Tarife achten  - und diese regelmäßig überprüfen.

Die beste Haftpflichtversicherung

In den vergangenen Jahren haben Versicherer die Leistungsspektren erweitert. Während zum Beispiel Schäden im Internet früher keine Rolle spielten, tauchen diese mittlerweile in den Bedingungen auf. Solche Schäden können zum Beispiel entstehen, wenn eine verschickte Email versehentlich einen Computervirus enthält und beim Empfänger zu hohen Schäden führt, weil die IT eines Unternehmens lahmgelegt wird.

Generell umfassen die Leistungen der Versicherung Personenschäden (etwa Verletzungen), Sachschäden (kaputte Gegenstände) und Vermögensschäden (etwa der Verdienstausfall eines Selbstständigen). Dabei greift die private Haftpflichtversicherung nur im privaten Bereich - daher ihr Name. Sie leistet in der Regel auch nur bei Fahrlässigkeit, nicht bei Vorsatz oder Straftaten.

Für andere Lebensbereiche, etwa im Beruf, wären spezielle Haftpflichtversicherungen nötig. Gleiches gilt zum Beispiel für Tierhalter: Reißt sich ein Hund los, läuft auf die Straße und verursacht so einen Unfall, muss ein privater Haftpflichtversicherer dafür nicht aufkommen - hier wäre eine Tierhalterhaftpflichtversicherung wichtig.

Die besten Haftpflichtversicherungen: Single, 30 Jahre

Die Besten aus 273 Tarifen

Die Bezeichnungen der Haftpflichtversicherungs-Tarife, beliebt sind Begriffe wie Basis, Komfort, Premium, helfen oft nicht weiter. Der Premium-Tarif des einen Anbieters kann im Vergleich zu anderen Anbietern eher leistungsschwach sein. Ein aktuelles Ranking der WirtschaftsWoche mit Daten des Analysehauses Morgen & Morgen hilft bei der Auswahl eines leistungsstarken und günstigen Tarifs.

Für fünf verschiedene Musterfälle wurden die Besten aus 273 Tarifen ermittelt: für alleinstehende Singles (30 und 50 Jahre alt), Paare (30 und 50 Jahre alt) und Familien (30 Jahre alt). Die Zusammensetzung des Haushalts ist wichtig, denn nicht jeder braucht einen eigenen Vertrag. Normalerweise reicht pro Haushalt eine Police. Kinder sind zum Beispiel in der Regel bis zum Abschluss der ersten Berufsausbildung mitversichert.

Die besten Haftpflichtversicherungen: Paar, 30 Jahre alt

Die besten Tarife wurde in einem zweistufigen Verfahren ermittelt: Das Analysehaus Morgen & Morgen hat in einem ersten Schritt den Leistungskatalog der einzelnen Tarife im Detail durchleuchtet. Ins Ranking durften zum Beispiel nur Tarife mit mindestens fünf Millionen Euro Deckungssumme. Diese Summe gibt an, bis zu welcher Höhe eines Schadens der Versicherer maximal einspringt. Fünf Millionen Euro sollten hier als Minimum gesehen werden. Höhere Deckungssummen ab 20 Millionen Euro sind besser - zumal die Beitragsaufschläge sich oft in Grenzen halten.

Die teuersten Versicherungsschäden weltweit
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Die meisten Versicherer bieten ihre Tarife auch mit anderen Varianten an, etwa einer höheren Deckungssumme. So müsste ein Paar (sowohl mit 30 als auch mit 50 Jahren) in dem im Ranking aufgeführten Waldenburger Premium-Tarif nur gut zehn Euro Aufschlag zahlen, wenn zehn statt fünf Millionen Euro Deckungssumme vereinbart würden – 20 Millionen Euro werden in diesem Tarif nicht angeboten.

Eine Familie mit 30-jährigen Eltern müsste im GVO-Tarif „Top Vit“ 114,53 Euro zahlen, wenn 20 statt fünf Millionen Euro Deckungssumme gewählt würden. Im HanseMerkur-Tarif „Top“ wären bei fast gleichem Beitrag (114,10 Euro) sogar 30 Millionen Euro abgedeckt.

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