Felix Hufeld Bafin-Chef warnt vor schnellem Zinsanstieg

Ein sehr starker und schneller Anstieg der Zinsen könnte zur Gefahr für Bankbilanzen werden, warnt Felix Hufeld, Chef der Finanzaufsicht Bafin, laut einem Medienbericht. Auch die politische Situation berge Risiken.

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Bafin-Chef Felix Hufeld warnt vor den Folgen einer starken Zinserhöhung auf die Bankbilanzen. Quelle: dpa

Berlin Der Chef der Finanzaufsicht Bafin, Felix Hufeld, hat vor den Folgen einer starken Zinserhöhung auf die Bankbilanzen gewarnt. „Die größte Gefahr entsteht, wenn die Zinsen sehr stark und schnell steigen“, sagte er der „Süddeutschen Zeitung“ (Dienstagausgabe) laut Vorabbericht. Das führe zur Unwucht in der Bankbilanz und schwäche die Erträge. Die Aufsicht fordere deshalb bei einigen Banken entsprechende individuelle Kapitalpuffer. „Je länger die Niedrigzinsphase dauert, desto gefährlicher wird es, wenn die Zinsen wieder steigen.“

Ein weiteres großes Risiko für die Banken sei die politische Lage, sagte Hufeld. Zwar sei das Auseinanderbrechen der Euro-Zone eine hypothetische Situation. Allerdings gelte: „Wer die Euro-Zone verlässt, muss seine Euro-Verbindlichkeiten in Euro bedienen. Man kann die Schulden in einer Währung nicht einfach wegzaubern.“

Hufeld mahnte einen verantwortungsvollen Umgang mit staatlicher Hilfe für Banken an. Staatshilfen dürften nicht missbraucht werden. „Wir stehen hier vor einer schwierigen Aufgabe, denn es gibt noch keine etablierte Praxis für solche Situationen.“

Wenn EZB und EU-Kommission zu dem Ergebnis kämen, dass alle Bedingungen erfüllt seien, dann sei eine staatliche Rekapitalisierung indes kein Privileg, sondern ein regelkonformes Instrument. „Gerade deshalb müssen die Präzedenzfälle so genau geprüft werden, damit man für spätere Fälle eine belastbare Vorgehensweise hat.“ Hintergrund ist die bevorstehende staatliche Rettung der italienischen Bank Monte dei Paschi di Siena. Die EU-Kommission muss der geplanten Staatshilfe für das Institut zustimmen.

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