Nobelpreise Bringen diese Politiker den Frieden?

2015 geht der Nobelpreis an das tunesische Dialogquartett. In der Vergangenheit waren Politiker, die den Preis erhielten, oft höchst umstritten.

Friedensnobelpreis 2015 geht an das tunesische Quartett für den Nationalen Dialog. Quelle: Getty Images
Barack Obama (2009)Der zuletzt ausgezeichnete Politiker ist der aktuelle US-Präsident Barack Obama, „für seine außergewöhnlichen Bemühungen, die internationale Diplomatie und die Zusammenarbeit zwischen den Völkern zu stärken“. Die norwegischen Entscheider mussten diese Auszeichnung seither immer wieder gegen Kritiker verteidigen. Schließlich tat sich der Friedenspräsident schwer, Amerikas Kriege im Nahen Osten zu beenden und hat es bis heute nicht geschafft, das Foltergefängnis Guantanamo zu schließen. Quelle: REUTERS
Al Gore (2007)Unter dem früheren US-Präsidenten Bill Clinton war Al Gore acht Jahre Vizepräsident der Vereinigten Staaten, 2001 scheiterte er knapp bei dem Versuch, selbst US-Präsident zu werden. Im Anschluss engagierte er sich im Kampf gegen den Klimawandel. Für diesen Einsatz bekam er den Nobelpreis. Quelle: AP
Jimmy Carter (2002)Ein weiterer US-Präsident unter den Preisträgern. „Für sein kontinuierliches Engagement für Frieden und Demokratie“ bekam Jimmy Carter den Preis. Insgesamt waren bisher vier US-Präsidenten unter den Preisträgern, neben Carter und Obama noch Theodore Roosevelt (1906) und Woodrow Wilson (1918). Quelle: REUTERS
Jassir Arafat & Schimon Peres (1994)Der Palästinenserpräsident Arafat und die israelischen Politiker Rabin und Peres bekamen den Preis für ihre Versuche, den Nahostkonflikt zu lösen. Bei den Versuchen blieb es: Rabin wurde 1995 von einem jüdischen Extremisten ermordet, der Konflikt zwischen Israel und Palästina ist auch 20 Jahre nach der Preisverleihung nicht gelöst. Die Kritik an der Entscheidung des Komitees war und ist deshalb groß, auch weil viele Jassir Arafat eher für einen Terroristen denn für einen Friedensvermittler hielten. Quelle: AP
Nelson Mandela (1993)Der Südafrikaner kämpfte über Jahrzehnte hinweg gegen das Apartheidsregime in seinem Heimatland. 27 Jahre lang saß er deshalb im Gefängnis. Nach seiner Freilassung arbeitete er gemeinsam mit dem Staatspräsidenten Frederik Willem de Klerk an der Beendung der Apartheid. 1994 wurde Mandela dann selbst Staatspräsident und bemühte sich um eine Aussöhnung zwischen Schwarzen und Weißen in Südafrika. Quelle: dpa
Michail Gorbatschow (1990)Gemeinsam mit Ex-Bundekanzler Helmut Kohl (CDU) gilt Gorbatschow als einer der Hauptverantwortlichen für die deutsche Wiedervereinigung. Mit seiner Glasnost- und Perestroika-Politik trug der sowjetische Staatspräsident zum Ende des Kalten Krieges bei. Während Gorbatschow im Westen bis heute hoch geschätzt wird sehen ihn seine Landsleute deutlich kritischer. Teile der heutigen russischen Führung machen ihn für den Zerfall der Sowjetunion verantwortlich. Quelle: dpa
Henry Kissinger (1973)Der US-Außenminister wurde (gemeinsam mit dem vietnamesischen Politiker Le Duc Tho) für seine Bemühungen, den Vietnamkrieg zu beenden, prämiert. Besonders in der Friedensbewegung gab es große Kritik an der Entscheidung. Kissinger galt dort vielen als Kriegstreiber, der die Eskalation in Vietnam entscheidend mit zu verantworten hatte. Beendet war der Krieg 1973 auch noch nicht, er ging noch zwei Jahre weiter. Quelle: AP
Willy Brandt (1971)Der ehemalige Bundeskanzler ist bis heute der letzte Deutsche, der den Preis erhielt. Begründung war Brandts Einsatz für Frieden mit dem Ostblock und Aussöhnung mit den im Dritten Reich besetzten Ländern. Vor Brandt wurden mit Carl von Ossietzky (1935, Journalist und Gegner der Nationalsozialisten), Ludwig Quidde (1927, Organisator verschiedener internationaler Friedenskonferenzen) und dem langjährige Außenminister Gustav Stresemann (1926) noch drei weitere Deutsche ausgezeichnet. Am kommenden Freitag könnte Merkel die fünfte werden. Quelle: dpa
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