Moskau Während die russische Luftwaffe weiter Angriffe in Syrien fliegt, hat Präsident Wladimir Putin in Moskau eine politische Lösung für das Bürgerkriegsland gefordert. Zugleich warf er den USA mangelnde Kooperationsbereitschaft vor. „Ich glaube, einige unserer Partner haben einfach Grütze im Kopf“, sagte Putin am Dienstag vor Geschäftsleuten.
„Wenn wir nicht nur einfach schießen oder Raketentreffer landen wollen, sondern eine politische Lösung finden wollen, dann sollten wir die Kräfte innerhalb des Landes zu einer gemeinsamen Arbeit mit anderen Kräften auf dem Territorium Syriens bringen“, sagte Putin. Dazu solle jede ausländische Macht auf diejenigen Syrer einwirken, auf die sie Einfluss habe.
Der Kreml-Chef hielt den USA vor, weder Informationen zu terroristischen Zielen in Syrien zu geben noch klar zu sagen, worauf nicht geschossen werden solle. Militärs beider Länder hatten sich bei einer Videokonferenz am Sonntag nur über Maßnahmen geeinigt, um Zwischenfälle im Luftraum über Syrien zu vermeiden. Eine US-geführte Koalition fliegt seit 2014 Luftangriffe gegen die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) in Syrien.
Der russische Außenminister Sergej Lawrow empfing am Dienstag den UN-Sondergesandten für Syrien, Staffan de Mistura. Nach Berichten des russischen Verteidigungsministeriums zerstörten Kampfflugzeuge Munitionslager und Nachschubwege des IS. Die USA und andere Staaten kritisieren, dass Russlands Luftwaffe weniger den IS als vielmehr andere Regimegegner angreift, um den syrischen Machthaber Baschar al-Assad an der Macht zu halten.