Rassismus-Debatte Jay-Z nennt Trump „Superwanze“

Die Liste von Stars, mit denen sich der US-Präsident anlegt, wird immer länger. Nun ärgert er sich über Jay-Z. Doch nicht ganz ohne Grund: Der Musiker hatte Trump eine „Superwanze“ genannt.

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Rassismus-Debatte: Donald Trump streitet mit Jay-Z Quelle: dapd

New York Am Sonntag haute US-Präsident erneut feurig in die Tasten und ließ seinem Frust auf Twitter freien Lauf. Jemand möge doch bitte Jay-Z darüber informieren, dass die Arbeitslosigkeit unter Afro-Amerikanern dank seiner Politik „auf dem niedrigsten Stand aller Zeiten“ sei.

Zuvor hatte sich der US-Rapper Jay-Z kritisch über die Politik und Rhetorik des US-Präsidenten geäußert. In einem Interview mit dem TV-Sender CNN bezeichnete er Trumps mutmaßliche „Drecksloch“-Äußerung über Haiti, El Salvador und afrikanische Staaten als „enttäuschend und verletzend“. In dem Interview sagte der Musiker, dessen bürgerlicher Name Shawn Carter ist: „Alle sind wütend. Es ist sehr verletzend, da er auf eine ganze Bevölkerung von Menschen abfällig herabblickt.“

Der 48-Jährige kritisierte, dass Rassismus noch immer weit verbreitet in den USA ist. Die Wahl Donald Trumps sei darauf zurückzuführen, dass bestimmte Probleme nicht angemessen angegangen wurden. „Es wurde Parfüm in den Mülleimer gesprüht“, sagte Jay-Z. „Wenn man das macht, kommen die Wanzen. Man erschafft eine Superwanze, wenn man sich nicht um das Problem kümmert.“

„Und jetzt haben wir Donald Trump, die Superwanze.“ Der Rapper räumte ein, dass die Bezeichnung scherzhaft gemeint war, doch er sprach damit ein ernstes Thema in der US-Gesellschaft an.

Laut Regierungsangaben fiel die Arbeitslosigkeit unter Afro-Amerikanern in den USA im Dezember 2017 auf 6,8 Prozent - ein historischer Tiefststand. Doch der Republikaner Trump versucht, sich mit fremden Federn zu schmücken. Diese Arbeitslosenquote ist hauptsächlich in der Amtszeit des Ex-Präsidenten Barack Obama zurückgegangen. Fakt ist, dass die Arbeitslosigkeit unter Afro-Amerikanern momentan fast doppelt so hoch ist wie die von weißen Amerikanern, welche bei 3,7 Prozent liegt.

Jay-Z unterstützte Barack Obama während seiner Präsidentschaft und sprach sich bei den Wahlen 2016 für Hillary Clinton aus.

Obwohl die Beschäftigungsrate unter Afro-Amerikanern steigt, geht es nicht nur um Geld, sondern ob die Bevölkerungsgruppe im Land mit Respekt behandelt wird, erklärte der afro-amerikanische New Yorker. „Geld ist nicht gleichzusetzen mit Glück“, so Jay-Z. „Man muss Menschen human behandeln, darum geht es.“

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