Streit um „Schwarzen Piet“ Niederländer müssen ihre Tradition verändern

Der Nikolaus kommt in die Niederlande und mit ihm Jahr für Jahr der Streit. Denn sein schwarz angemalter Helfer, der „Schwarze Piet“, wird oft als diskriminierend empfunden. Nun zieht die Uno Konsequenzen.

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Ein Mann in Verkleidung von „Sinterklaas“ (Nikolaus) fährt neben seinen Helfern, den „Zwarten Pieten“ (Schwarzer Piet) durch Amsterdam: Die schwarzen Helfer des Nikolauses sorgen für Streit. Quelle: dpa

Genf/Den Haag Die Niederlande müssen nach einem UN-Bericht ihre umstrittene Nikolaus-Tradition verändern. Die schwarz angemalten Helfer des Nikolauses, die „Zwarten Pieten“, würden zu oft als diskriminierend erfahren, urteilte der UN-Ausschuss gegen Rassendiskriminierung in seinem am Freitag in Genf vorgelegten Bericht.

Viele schwarze Bürger würden die negativen Stereotypen der Piet-Figur als Erbe der Sklaverei erfahren. „Auch eine alte und tief verwurzelte Tradition kann diskriminierende Praktiken und Stereotypen nicht rechtfertigen“, heißt es in dem Bericht.

Seit Jahren protestieren vor allem schwarze Niederländer gegen die Tradition. Der „Sinterklaas“ wird bei öffentlichen Umzügen von einer Schar Helfer begleitet. Die Pieten sind tiefschwarz geschminkt, mit dicken roten Lippen, tragen Kraushaarperücken und bunte Fantasiekostüme.

Die niederländische Regierung will sich für eine Veränderung des Festes einsetzen. „Auch wenn es eine alte Tradition ist, muss der Staat sich darum bemühen, dass es ein Fest für alle ist“, sagte Sozialminister Lodewijk Asscher in Den Haag.

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