US-Präsident in Bedrängnis Geldwäsche-Jäger suchen Trumps Russland-Verbindung

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Golfanlagen und Miss Universe

Russische Oligarchen hatten in der Vergangenheit nicht nur großes Interesse an den Golf-, sondern auch an Ferienanlagen in den Vereinigten Staaten. So kaufte der Milliardär Dmitry Rybolovev, ein Vertrauter des russischen Präsidenten Vladimir Putin, den Trumps eine Ferienvilla in Florida für 95 Millionen US-Dollar ab. Ein unverhältnismäßig hoher Preis, berichtet die „Washington Post“. Trump hätte die Anlage vier Jahre zuvor für nur gut 41,4 Millionen erstanden.

Mit einem weiteren Putin-Vertrauten, Aras Agalarov, einigte sich Trump darauf, den Miss-Universe-Wettbewerb 2013 in Moskau auszurichten. 20 Millionen US-Dollar war es dem russischen Oligarchen, der wie Trump mit Immobiliengeschäften reich wurde und zwei Fußballstadien für die Weltmeisterschaft 2018 bauen wird, die Ausrichtung wert.

Trump kam persönlich zur Veranstaltung und feierte anschließend unter anderem mit Agalarov und dem ehemaligen russischen Wirtschaftsminister unter Putin und heutigem Chef der staatlichen Sberbank, Herman Gref in die Nacht hinein. Zu später Stunde soll auch über Geschäftliches gesprochen worden sein, berichtete Agalarov später.

„Wir wissen, dass Donald Trump in der Vergangenheit Geschäfte mit Russland gemacht hat. Und es ist bewiesen, dass Wladimir Putin in unsere Wahlen eingegriffen hat“, fasst der Abgeordnete Quigley zusammen. Nun gelte es zu klären, welches Interesse Russland an einem Wahlsieg des Republikaners hatte – und welches Interesse das Land an der Fortführung der Präsidentschaft Donald Trumps hat. Immerhin schaltete sich Wladimir Putin nun in die Geheimdienstaffäre des Republikaners ein. Laut „Washington Post“ soll Trump bei einem Treffen mit dem russischen Außenminister Sergej Lawrow heikle Details über einen Anschlagsplan der Terrormiliz Islamischer Staat offenbart haben.

Die Informationen stammten demnach von dem Geheimdienst eines mit den USA befreundeten Landes, mutmaßlich aus Israel. In US-Medien wird Trump unterstellt, mit den Informationen geprahlt zu haben. Dabei handelte es sich um die Gefahr von Anschlägen mit Hilfe von Laptops an Bord von Flugzeugen. Putin erklärte sich bereit, die russischen Notizen zur Unterredung Trumps mit dem russischen Außenminister Sergej Lawrow bereitzustellen.

Wieso diese Schützenhilfe? Möglich, dass Russland rein politische Gründe hat und Donald Trump für Moskau-freundlich oder auch leicht manipulierbar hält. Denkbar aber auch, dass es finanzielle Gründe gibt. Wenn Trump nicht nur Geschäfte in der Vergangenheit, sondern auch noch zu Zeiten des US-Wahlkampfes mit dem Putin-Umfeld gemacht hätte, wäre er erpressbar – und für die USA nicht mehr tragbar. Dann droht ein Abwahlverfahren.

„Ich werde alles tun, um die Vorgänge aufzuklären. Zum Schutze Amerikas“, sagt der demokratische Abgeordnete Quigley. Alleine aber kann er das nicht. Dazu braucht er die Hilfe des FinCEN.

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