Von der Leyen 100.000 Soldaten bei russischem Manöver

Verteidigungsministerin von der Leyen rechnet mit über 100.000 Soldaten bei einem russischen Militärmanöver. Besonders Polen und die Baltikum-Staaten sehen darin eine Drohgebärde. Es ist eine Machtdemonstration.

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Russland unterwandert mit einer deutlich zu niedrigen Angabe der Truppenstärke der Übung als Mitglied der OSZE die Transparenz. Quelle: dpa

Tallinn An dem bevorstehenden Großmanöver von russischen und weißrussischen Streitkräften werden nach Angaben von Bundesverteidigungsministerin Ursula von der Leyen vermutlich deutlich mehr Soldaten teilnehmen als von Moskau angegeben. Von der Leyen bezifferte die erwartete Truppenzahl am Donnerstag auf „über 100.000“.

Russischen Angaben zufolge sollen lediglich 12.700 Soldaten an der kommende Woche beginnenden Übung mit dem Namen „Sapad“ (Westen) teilnehmen.

In der Nato wird davon ausgegangen, dass Russland durch die Angabe der niedrigen Zahl Transparenzverpflichtungen umgehen will. Bei mehr als 13.000 Soldaten müsste es als Mitgliedsland der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE) eigentlich eine umfangreiche Beobachtung der Übung ermöglichen. Selbst das Überfliegen des Manövergebiets und Gespräche mit beteiligten Soldaten wären dann erlaubt. Vor allem Länder wie Polen, Litauen, Lettland und Estland sehen die russische Großübung als Drohgebärde.

„Ich glaube, es ist unbestritten, dass wir hier auch eine Fähigkeits- und Machtdemonstration der Russen sehen“, kommentierte von der Leyen am Donnerstag bei einem Treffen mit EU-Amtskollegen in der estnischen Hauptstadt Tallinn.

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