DIW-Studie SPD-Wählerschaft ist gealtert

Das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung hat am Mittwoch seine Studie zur Wählerstruktur vorgestellt. Besonders die Wählerschaft der Sozialdemokraten hat sich in den vergangenen 15 Jahren verändert.

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SPD-Kanzlerkandidat Martin Schulz beim Parteitag in Dortmund. Quelle: dpa

Die FDP ist Seniorenpartei, die Wählerschaft der Grünen ist am schnellsten gealtert, die SPD längst keine Arbeiterpartei mehr - das sind einige Ergebnisse einer am Mittwoch veröffentlichten Untersuchung des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW). Mit einem Durchschnittsalter von 54,3 Jahren sind FDP-Wähler demnach am ältesten, während die Grünen die jüngste Wählerschaft mit 48,1 Jahren verbuchen. Seit dem Jahr 2000 sind deren Wähler im Durchschnitt aber acht Jahre älter geworden und damit so schnell gealtert wie bei keiner anderen Partei.

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von Beat Balzli

Die FDP-Wählerschaft verfügt demnach zudem über das höchste Einkommen, gefolgt von Grünen und Union. Das Schlusslicht beim Einkommen bilden laut DIW jene, die nicht zur Wahl gehen wollen. Über den höchsten Bildungsstand verfügen - gemessen am Anteil der Fachhochschul- und Universitätsabsolventen - die Grünen.

Bei der SPD hat sich die Wählerstruktur von der Arbeiterschaft hin zu Angestellten und Ruheständlern verschoben: Während sich im Jahr 2000 noch 44 Prozent ihrer Wähler als Arbeiter bezeichneten, waren es 2016 noch 17 Prozent. Den größten Arbeiteranteil in der eigenen Wählerschaft hatte demnach 2016 die Alternative für Deutschland (AfD) (34 Prozent), gefolgt von der Linken (22 Prozent). In der AfD-Wählerschaft gibt es auch relativ viele Gewerkschaftsmitglieder (24 Prozent). Noch höher ist ihr Anteil nur in der Linken (27 Prozent).

Nicht zuletzt wegen des Wandels der SPD zur Angestelltenpartei haben sich laut DIW die Wählerstrukturen von SPD und CDU/CSU aneinander angeglichen. In der Unions-Wählerschaft ist demnach der Anteil der Selbstständigen mit zwölf Prozent höher als bei der SPD (7 Prozent), während bei der SPD Angestellte und Rentner etwas häufiger vertreten sind.

Grundlage der Studie sind laut DIW die Erhebungen der Allgemeinen Bevölkerungsumfrage der Sozialwissenschaft (ALLBUS) mit Daten bis 2016. Zudem sei auf Daten des Sozio-ökonomischen Panels (SOEP) von 2015 zurückgegriffen worden..

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