Deutschlands beste Städte 2019 Die Methodik hinter dem Städteranking

Städteranking 2018: Die Methodik des Städtetests Quelle: Fotolia

Der Städtetest von WirtschaftsWoche, ImmobilienScout24 und IW Consult ist der detaillierteste Kommunencheck Deutschlands. Wie die Rangliste zustande kommt und was konkret gemessen, analysiert und verglichen wurde.

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Untersucht wurden alle 71 kreisfreien Städte mit mehr als 100.000 Einwohnern. In drei Fällen – Hannover, Aachen und Saarbrücken – beziehen sich die Daten nicht auf die Kernstadt, sondern auf eine kommunale Sonderform (Region, Stadtregion, Stadtverband).

Das Ranking besteht aus mehreren Teilen: Das Niveauranking vergleicht die Ist-Werte ausgewählter Kennziffern, also zum Beispiel die aktuelle Zahl der Baugenehmigungen oder der Anteil der Hochqualifizierten an den Beschäftigten vor Ort.

Das Dynamikranking betrachtet hingegen die Veränderungsraten in fünf zurückliegenden Jahren – also zum Beispiel, wie sich die Bauaktivitäten entwickelt haben. So lässt sich zeigen, welche Stadt und welcher Standort sich unabhängig von der ökonomischen Ausgangslage nach oben (oder unten) bewegt.

Die Bewertung erfolgt auf Basis von insgesamt 88 Einzelindikatoren (Niveau: 52, Dynamik: 36), die in vier unterschiedlich gewichtete Bereiche einfließen (Arbeitsmarkt, Wirtschaftsstruktur, Immobilienmarkt, Lebensqualität). Die Gewichtung orientiert sich daran, wie stark die Indikatoren auf die Zielvariablen hohe Beschäftigung und hoher Wohlstand wirken. Die Zahlen sind gerundet, was zu gleicher Punktzahl bei unterschiedlichen Rängen führen kann. Die Rangfolge folgt einem Punktesystem, das auch relative Unterschiede berücksichtigt. Das bedeutet: Wer in einigen Bereichen knapp vorne liegt, in anderen jedoch weit hinten, belegt also eher hintere Ränge.

Arbeitsmarkt (Gewichtung 40 Prozent): Arbeitsplatzversorgung, Beschäftigungsentwicklung, Anteil der Hochqualifizierten, Jugendarbeitslosigkeit, Lehrstellenversorgung, Anteil der Schulabgänger ohne Abschluss, Abiturquote, Beschäftigungsrate von Frauen, Arbeitslosen- und Beschäftigungsquote älterer Arbeitnehmer, Hartz-IV-Dichte.

Wirtschaftsstruktur (Gewichtung 30 Prozent): Indikatoren sind unter anderem Produktivität, BIP je Einwohner, Gründungsintensität, Insolvenzen, Arbeitskosten, kommunale Steuerkraft, Gewerbesteuerhebesätze, Patentanmeldungen, Jobs in wissensintensiven Dienstleistungen.

Immobilienmarkt (Gewichtung 20 Prozent): Zu den Indikatoren zählen Zahl und Entwicklung der Baugenehmigungen, Veränderung der Mieten, Wohnungsneubau, Nachfrage nach Miet- und Eigentumswohnungen, Verhältnis von Miet- und Immobilienpreisen, Anteil der Wohnkosten am Einkommen. Hinweis: Hohe Mieten und Immobilienpreise werden in dieser Systematik als Attraktivitäts-Indikator positiv gewertet.

Lebensqualität (Gewichtung 10 Prozent): Hier geht es um messbare Fakten, die den Alltag der Bürger beeinflussen (also nicht um subjektive Aspekte wie die Schönheit oder Atmosphäre einer Stadt). Dies sind zum Beispiel Ärztedichte, die Zahl der Krankenhausbetten, die Versorgung mit Kita-Plätzen, Zahl der Straftaten und deren Aufklärungsquote, Lebenserwartung, Geburtenrate, der Anteil der naturnahen Fläche oder die Zahl der Gästeübernachtungen.

Deutschlands zukunftsfähigste Städte
Städteranking: Regensburg auf Platz 10 im Zukunfts-Ranking Quelle: imago images
Städteranking: Heidelberg auf Platz 9 im Zukunfts-Ranking Quelle: AP
Städteranking: Karlsruhe auf Platz 8 im Zukunfts-Ranking Quelle: imago images
Städteranking: Wolfsburg auf Platz 7 im Zukunfts-Ranking Quelle: dpa
Städteranking: Ingolstadt auf Platz 6 im Zukunfts-Ranking Quelle: imago images
Städteranking: Jena auf Platz 5 im Zukunfts-Ranking Quelle: imago images
Städteranking: Stuttgart auf Platz 4 im Zukunfts-Ranking Quelle: imago images

Zum Niveau- und Dynamikranking hinzugekommen ist seit 2015 ein so genannter Zukunftsindex. Dieser bündelt 13 Indikatoren rund um die Themen Innovation, Kreativität und Digitalisierung. Dies sind: Breitbandversorgung (Glasfaser), Zahl der Patentanmeldungen und Forschungsinstitute, Abiturquote, Anteil der Hochqualifizierten, Ingenieurquote, Anteil der Absolventen in MINT-Fächern, Anteil der Hochschulabsolventen in Kreativfächern, Offenheit der Unternehmen für Industrie 4.0, Anteil der F&E-Beschäftigten, Arbeitnehmer in Zukunftsindustrien, Zahl der Künstler, Zahl der Opern- und Theaterbesuche.

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