Landtagswahl 2017 Oskar Lafontaine will im Saarland mitreden

Bei der Wahl im Südwesten könnte Ministerpräsidentin Annegret Kramp-Karrenbauer (CDU) der Koalitionspartner SPD abhandenkommen. Das dürfte auch Folgen für die Union im Bund haben.

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Oskar Lafontaine tritt im Saarland als Spitzenkandidat der Linkspartei an. Quelle: dpa Picture-Alliance

Oskar Lafontaine hat in 73 Jahren vieles erreicht – und vieles hingeschmissen. Der Fraktionschef im Saarbrücker Landtag war Ministerpräsident im kleinsten Flächenland der Bundesrepublik. Er war Kanzlerkandidat und Parteichef der SPD, dann Finanzminister der rot-grünen Bundesregierung. 1999 schmiss er den Job. 2005 wechselte er von den Sozialdemokraten zur heutigen Linkspartei. Deren Fraktion führte er im Bundestag an und haute auf die SPD ein. Ein arg zerrüttetes Verhältnis.

2009 wurde er Fraktionschef der Linken in Saarbrücken.

Nun bekommt Lafontaine auf einmal wieder über sein Bundesland hinaus Bedeutung. Der Ehemann der heutigen Linken-Fraktionschefin im Bundestag, Sahra Wagenknecht, könnte nach der Landtagswahl am Sonntag für die Regierungsbildung entscheidend werden. Für die CDU würde es bedeuten, dass ein sicher geglaubter Wahlsieg futsch ist und die Partei im Bund immer noch kein Erfolgserlebnis für den Bundestagswahlkampf vorweisen kann.  

Lafontaines Linke könnte Regierungsverantwortung im Saarland übernehmen

Bisher regiert im Saarland eine schwarz-rote Regierung mit Ministerpräsidentin Annegret Kramp-Karrenbauer (CDU) und Wirtschaftsministerin Anke Rehlinger (SPD). AKK, wie die Landeschefin genannt wird, ist sehr beliebt. Doch könnte die SPD der bisher favorisierten CDU beim Ergebnis auf einmal sehr nahe kommen. Im Unterschied zur Union haben die Sozialdemokraten, bisher Junior-Partner, womöglich dann auch eine zweite Möglichkeit zu regieren - als größerer Partner in einem Bündnis mit der Linkspartei von Oskar Lafontaine.

Der „Schulz-Effekt“ beschert der SPD im Saarland ungeahnte Ergebnisse in den Umfragen. In einer aktuellen Untersuchung des Insa-Instituts im Auftrag der „Bild“-Zeitung liegen die Sozialdemokraten von Anke Rehlinger wenige Tage mit 33 Prozent nur noch zwei Punkte hinter der Union von Annegret Kramp-Karrenbauer.

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