Nordkorea-Konflikt Röttgen setzt auf amerikanisch-chinesische Diplomatie

Norbert Röttgen setzt im Nordkorea-Konflikt auf eine Diplomatie. Nordkorea und die USA lassen militärisch die Muskeln spielen. Der CDU-Außenexperte setzt klar auf ein Land – ohne dieses gäbe es kein Ende der Probleme.

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Der CDU-Außenexperte sieht in der Entsendung eines Flottenverbandes der USA in die Nähe von Korea, dass Trump „militärische Mittel sehr gezielt einsetzt auch als ein Teil von Außenpolitik“. Quelle: dpa

Berlin Der CDU-Außenexperte Norbert Röttgen setzt angesichts der verschärften Spannungen auf der koreanischen Halbinsel auf eine gemeinsame diplomatische Offensive aus Washington und Peking. „Der Schlüssel zur Eindämmung der nordkoreanischen Nuklearambitionen liegt in einem amerikanisch-chinesischen Zusammenwirken“, sagte der Vorsitzende des Auswärtigen Ausschusses des Bundestags der Deutschen Presse-Agentur in Berlin. Die Luftangriffe der USA in Syrien und Afghanistan sowie die Entsendung eines Flottenverbandes in die Nähe von Korea zeigten, dass US-Präsident Donald Trump „militärische Mittel sehr gezielt einsetzt auch als ein Teil von Außenpolitik“.

Europa und Deutschland könnten derzeit im Konflikt um Nordkorea zur Vermittlung „so gut wie nichts“ tun, sagte Röttgen. Deutsche und Europäer sollten aber versuchen, die jüngste Entwicklung der US-Regierung hin zu einem stärkeren friedenserhaltenden Engagement zu unterstützen. „Das heißt aus meiner Sicht dann etwa auch, an der Stelle konstruktiv zu sein, wo die USA sagen, auch die Europäer müssen mehr Verantwortung übernehmen.“ Dies gelte vor allem für die eigene europäische Sicherheit, sagte Röttgen. Trump fordert eine stärkere finanzielle Beteiligung der Europäer an den Kosten der Nato.

Angesichts der Sorge vor einer Eskalation und einem militärischen Eingreifen der USA in Nordkorea sagte Röttgen: „Jede Form von einseitigen und vor allen Dingen einseitig-militärischen Maßnahmen kann ich mir nicht vorstellen.“ Dies gelte vor allem, „weil es eine Zweitschlagfähigkeit Nordkoreas zu Lasten Südkoreas gibt. Darum gibt es hier keine militärische Option.“

Zwar habe Trump möglicherweise aus symbolischen Gründen einen Flugzeugträger-Verband in die Nähe der koreanischen Küste geschickt, sagte der CDU-Politiker. Er sei aber „sicher, dass dem US-Verteidigungsministerium und dem Sicherheitsberater Trumps klar ist, dass es für Nordkorea nur eine politische Lösung gibt. Und die gibt es am Ende nur mit China.“

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