Bundesbank-Präsident Weidmann Zinsen rechtzeitig anheben

Bundesbankpräsident Jens Weidmann hat die Europäische Zentralbank (EZB) aufgefordert, die Leitzinsen nicht zu spät anzuheben.

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Bundesbankpräsident Jens Weidmann Quelle: dpa

„Meine Sorge ist, dass im Falle unsolider Fiskalpolitik die Geldpolitik unter Druck geraten kann, auf eine Zinsanhebung zu verzichten, obwohl eine Straffung geldpolitisch angezeigt wäre“, sagte Weidmann der WirtschaftsWoche.

Neben der Gefahr nachlassenderKonsolidierungsanstrengungen der Regierungen in der Euro-Zone stelle auch das Risiko von Übertreibungen an den Finanzmärkten die Geldpolitik vor Herausforderungen. „Der Lackmustest für das Eurosystem kommt, wenn klar wird, dass die Geldpolitik mit Blick auf die Preisentwicklung normalisiert werden muss. Dann müssen wir Geradlinigkeit beweisen und dürfen nicht aus Rücksicht auf die Finanzmarktentwicklung oder die Finanzierungsbedingungen öffentlicher Schuldner davor zurückschrecken“, warnteWeidmann.

Kritik übt der Bundesbankpräsident an der Wirtschaftspolitik der Bundesregierung. „Wir haben in Deutschland bislang zu wenig getan, um den Herausforderungen der demografischen Entwicklung zu begegnen.

Die Reformen bei der Rente gingen teilweise eher in die falsche Richtung, denn sie verschlechtern die Tragfähigkeit des Rentensystems und sie entziehen dem Arbeitsmarkt potentiell Fachkräfte, die dringend gebraucht werden“, kritisierte Weidmann mit Blick auf die abschlagsfreie Rente mit 63 und die Mütter-Rente, die die Regierung in den vergangenen Jahren eingeführt hat.

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