Es boomt bei den Superreichen und: Asien bringt alle zwei Tage einen neuen Milliardär hervor. Es geht den globalen Geldeliten glänzend und deutlich besser als 2015. Der Grund? Befeuert von der Dynamik Asiens, und vor allem Chinas, ist das weltweite Vermögen der Superreichen im Jahr 2016 um 17 Prozent auf sechs Billionen Dollar angewachsen.
Das ist das Ergebnis einer Studie von Mitarbeitern der Schweizer Großbank UBS, die diese gemeinsam mit Experten des Wirtschaftsprüfers Pricewaterhouse Coopers (PwC) recherchierten. Im Gegensatz dazu war 2015 kein so gutes Jahr: das Gesamtvermögens aller weltweiten Milliardäre schrumpfte damals um 300 Milliarden auf 5,1 Billionen Dollar.
Doch nun geht es wieder aufwärts und gleichzeitig nimmt auch die Zahl der Milliardäre zu. Weltweit gab es 1542 von ihnen im Jahr 2016 – 145 oder zehn Prozent mehr als 2015. Und wo leben die neuen Superreichen? Mehrheitlich in Asien wo die Zahl der Milliardäre binnen eines Jahres um ein Viertel auf 637 kletterte. Die Hälfte davon stellt China, Indien 100.
Allerdings sind die reichen Asiaten (noch) nicht so wohlhabend wie ihre Kollegen in den USA. Denn das zeigen die Recherchen der Autoren: nach wie vor leben die reichsten Superreichen der Welt in den USA; 563 Milliardäre verfügen dort über ein Gesamtvermögen von 2,8 (Vorjahr: 2,4) Billionen Dollar.
Ihre 637 asiatischen Kollegen kommen dagegen (nur) auf zwei Billionen Dollar. Setzt sich die Dynamik in Asien aber fort wie bisher, so werden die ultrareichen Asiaten schon in vier Jahren ihre Counterparts in Amerika überholen, prognostizieren die UBS-Experten.
„Wir erleben nicht nur eine Renaissance im Hinblick auf die Zunahme der Vermögen insgesamt sondern auch eine bedeutsame geografische Verschiebung“ konstatiert Josef Stadler, Leiter der Abteilung für Superreiche bei UBS, die sich im Bankerjargon „Global Ultra High Net Worth“ nennt.
Europa, der Heimat des alten Geldes bildet dagegen mit 342 Milliardären, die sich insgesamt 1,3 Billionen Dollar teilten, das Schlusslicht. Stagnation charakterisiert die Entwicklung auf unserem Kontinent. 24 neue Milliardäre kamen hinzu, 21 fielen weg – ein Drittel davon verstarb. Und mit plus fünf Prozent blieb auch die Vermögensbildung der Europäer moderat. Europa zählt die meisten Mehrgenerationen-Milliardäre.
Nach Ländern aufgeschlüsselt zeigt sich: in Deutschland, der größten Volkswirtschaft Europas sind mit 117 auch die meisten Milliardäre beheimatet, Großbritannien steht mit 55 an zweiter Stelle, gefolgt von Italien (42) und Frankreich (39). Überraschend: die Schweiz liegt mit nur 35 Ultrareichen an fünfter Stelle.