Pro Person und Nacht werden für Mallorca-Touristen bis zu zwei Euro fällig. Zusätzlich werden zehn Prozent Mehrwertsteuer erhoben. Die Einführung der neuen Abgabe war vom Parlament der Balearen in Palma de Mallorca im Frühjahr beschlossen worden. Die Steuer gilt auch für die Nachbarinseln Menorca, Ibiza und Formentera.
Der Verband der Hoteliers auf Mallorca (FEHM) klagt, die Maßnahme werde der Wettbewerbsfähigkeit der Balearen schaden.
Je nach Art der Herberge werden pro Person und Nacht zwischen 0,50 und 2,00 Euro fällig. In der Nebensaison wird der Betrag halbiert. Kinder und Jugendliche unter 17 Jahren sind von der Abgabe befreit.
Auch Passagiere von Kreuzfahrtschiffen müssen die Kreditarte oder das Portemonnaie zücken. Theoretisch müssen auch Urlauber blechen, die Privat-Wohnungen oder -Häuser mieten. Die meisten dieser Immobilien sind allerdings nicht als Ferienunterkunft angemeldet.
In Deutschland müssen Urlauber in vielen Ferienregionen für ihren Aufenthalt eine Kurtaxe bezahlen. Kurorte, Erholungsorte und sonstige Fremdenverkehrsgemeinden können eine solche Kommunalabgabe erheben. Mit der auch Gäste- oder Ortstaxe genannten Gebühr werden Urlaubsangebote finanziert sowie Kurparks, Strände und andere öffentliche Einrichtungen unterhalten.
Einer aktuellen Umfrage der Stiftung Warentest unter 111 Reisezielen zufolge verlangen die ostfriesischen Nordseeinseln Juist, Borkum und Langeoog sowie Baden-Baden (Baden-Württemberg) und Bad Kissingen (Bayern) die höchsten Kurtaxen. Erwachsene müssen hier pro Tag 3,50 Euro bezahlen. Die niedrigste Kurtaxe erhebt demnach Kassel-Bad Wilhelmshöhe (Hessen) mit 50 Cent für Erwachsene. Inselurlauber zahlen in Burg auf Fehmarn mit 1,80 Euro am wenigsten, auf Usedom sind zwischen 1,85 und 2,50 Euro pro Tag fällig, in Binz auf Rügen 2,60 Euro.
Auch eine Reihe von Städten bittet Touristen mit einer Kulturförderabgabe, Übernachtungssteuer oder Kulturtaxe - der sogenannten Bettensteuer - zur Kasse. Vorreiter war Köln, wo Touristen fünf Prozent auf den Bruttoübernachtungspreis draufzahlen. In Berlin sind es fünf Prozent auf den Nettoübernachtungspreis. In anderen Städten wie Dresden und Hamburg sind gestaffelte Eurobeträge zu zahlen.