Exklusives Ranking Das sind Deutschlands beste Städte 2014

In einem großen Städtetest haben WirtschaftsWoche, Immobilienscout 24 und IW Consult die Standortqualität, Leistungskraft und Zukunftsperspektiven aller kreisfreien Städte mit mehr als 100.000 Einwohnern analysiert. Das Ergebnis: München ist die wirtschaftsstärkste Stadt Deutschlands - und Wolfsburg die dynamischste. Das liegt auch an BMW und VW.

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Die Studie ist der umfangreichste Leistungs-Check für Kommunen in Deutschland. Sie besteht aus zwei Teilen: Das Niveauranking vergleicht die aktuellsten Werte von 53 wirtschaftlichen und sozialen Indikatoren, also die absolute Wirtschaftskraft der Kommunen. Hier liegt München vorn, dahinter dürfen Erlangen und Ingolstadt aufs Treppchen – ein bayrischer Dreifachsieg. Es folgen Wolfsburg und Stuttgart, die rote Laterne geht an die Ruhrgebietsstädte Herne und Gelsenkirchen. Das Dynamikranking zeigt hingegen die Veränderung von 40 Indikatoren in einem Fünfjahreszeitraum. Hier ist Wolfsburg nicht zu schlagen, auch nicht von Ingolstadt und Würzburg auf den Plätzen zwei und drei. Am Ende stehen Gelsenkirchen und Remscheid.

Die Ergebnisse für die insgesamt 69 Städte belegen einmal mehr die überragende Bedeutung der Automobilindustrie für den Standort Deutschland und unseren Wohlstand. Fast alle Autostädte – Wolfsburg (VW), Stuttgart (Daimler, Porsche), Ingolstadt (Audi), München und Regensburg (BMW) schneiden formidabel ab; auch die dynamischste Oststadt Leipzig kann mit zwei Autobauern (Porsche, BMW) aufwarten. Zudem fällt auf, dass Universitätsstädte von Jahr zu Jahr besser abschneiden und sich das Ost-West-Gefälle in Deutschland langsam auflöst. Es gibt aber auch einen beunruhigenden Befund: Die Schere zwischen starken und schwachen Kommunen öffnet sich immer weiter.

Doch was genau macht Städte stark? Natürlich sind es Jobs und Investitionen und eine gesunde Mischung aus Industrieunternehmen und Dienstleistern. Aber nicht nur. „Jede Stadt ist ein Unikat. Für den Erfolg oder Misserfolg gibt es daher nicht immer eine allgemeingültige Erklärung, sondern oft auch einzelkausale Gründe“, sagt Martin Gornig, Professor für Stadtökonomie an der TU Berlin. Fakt sei gleichwohl, dass „Großstädte von ihren relativ größeren Arbeitsmärkten profitieren. Das ist vor allem für Paare und Familien wichtig. Wer heutzutage umzieht, braucht am neuen Wohnort in der Regel zwei Arbeitsplätze“.

In unserer Infografik finden Sie die das Niveau- und Dynamikranking sowie die Stärken- und Schwächenprofile aller untersuchten Städte des gemeinsamen Rankings der WirtschaftsWoche und Immobilienscout24.

Aber auch Mittelstädte können immer stärker punkten, vor allem, wenn sie eine Universität in ihren Stadtgrenzen haben. „Der Fachkräftemangel wird die Attraktivität der Universitätsstädte für die Wirtschaft signifikant erhöhen“, so Gornig. „Das beste Beispiel dafür ist Berlin - erst kamen die jungen Menschen, die Kreativen, dann die Start-ups. Jetzt siedeln sich hier immer mehr Unternehmen an.“

Der Städtetest der WirtschaftsWoche belegt nachdrücklich, wie stark Bildung, Forschung und Wissenschaft die Standortqualität einer Kommune beeinflussen. „Unter den Aufsteigern im Ranking befinden sich auffallend viele Universitätsstädte“, registriert IW-Consult-Ökonom Hanno Kempermann. Die größten Sprünge nach vorn machten im Dynamikranking Mannheim (plus 41 Plätze) und Karlsruhe (plus 26 Plätze), in der Niveauwertung schoben sich Mannheim (plus 12), Leipzig (plus 11), Karlsruhe und Freiburg (jeweils plus 8) besonders weit nach vorn. Hochschulen ziehen eben nicht nur Studenten und Wissenschaftler an (was Kaufkraft schafft), sondern zählen auch zu den größten Arbeitgebern vor Ort.

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