Geldpolitik in Japan Mit allen Mitteln für die Inflation

Mit ihrer Politik des billigen Geldes will die japanische Notenbank der Deflation endgültig ein Ende setzen und das Inflationsziel erreichen. Der IWF sieht Japan auf einem guten Weg, aber noch lange nicht am Ziel.

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Die japanische Notenbank will das Wirtschaftswachstum weiter ankurbeln und das angestrebte Inflationsziel erreichen. Quelle: dpa

Tokio Die japanische Zentralbank hält sich laut ihrem Chef Haruhiko Kuroda alle Optionen im Kampf gegen die hartnäckige Wirtschaftsflaute offen. „Es gibt keine bessere Gelegenheit als jetzt, um die Deflation komplett hinter uns zu lassen“, sagte Kuroda am Montag. „Über die Grenzen der Geldpolitik zu sprechen, hilft dabei nicht.“

Die Notenbank gab ihrer Geldpolitik vorige Woche eine neue Stoßrichtung: Sie will sich bei Anleihenkäufen stärker auf die Renditen der Bonds konzentrieren. Das Volumen der Transaktionen ist nicht mehr entscheidend. So hoffen die Währungshüter, die angestrebte Inflationsrate von zwei Prozent möglichst bald erreichen zu können und die Gefahr einer Deflation – eines für die Wirtschaft schädlichen Preisverfalls auf breiter Front – zu bannen.

Der Internationale Währungsfonds (IWF) rechnet ungeachtet der Nachjustierung nicht mit einem baldigen Erreichen des Inflationsziels. „Der neue Kurs ist ein Fortschritt“, sagte IWF-Experte Luc Everaert. „Aber er bedeutet nicht, dass das Inflationsziel wesentlich früher erreicht wird.“ Japan steckt seit Jahrzehnten in einer Wirtschaftskrise. Um aus dieser herauszukommen, hat die Regierung ein riesiges Konjunkturpaket geschnürt, die Notenbank unterstützt es mit einer sehr lockeren Geldpolitik.

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