Nasa Raumfahrtbehörde simuliert Mars-Bedingungen

Die Nasa hat ein neues Experiment in Hawaii gestartet. Drei Forscher lassen sich unter einer Kuppel einschließen, wo sie ein Jahr abgeschieden von der Außenwelt die Bedingungen einer Mars-Mission simulieren sollen.

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In der Nachbildung einer Raumstation werden drei Männer und drei Frauen für ein Jahr in einer Art Wohngemeinschaft leben und zugleich wissenschaftliche Untersuchungen anstellen. Quelle: dpa

Zur Vorbereitung einer Mission zu und auf fremden Planeten hat in Hawaii ein einjähriges Experiment begonnen: Sechs junge Wissenschaftler, darunter eine Deutsche, wollen zwölf Monate in einem geschlossenen System aushalten, ohne direkten Kontakt zur Außenwelt. „Ein letzter Blick zur Erde“, twitterte eine Teilnehmerin am Samstag - und fotografierte die Fußmatte der Station.

Die Anlage ist hermetisch abgeriegelt, verlassen können die Forscher sie nur kurzzeitig und in Raumanzügen. Sie ist nicht allzuweit entfernt vom Berg Mauna Kea, der mit seinen Weltraumteleskopen für Astronomen zu den begehrtesten Orten der Welt gehört. Der Kontakt zur Außenwelt beschränkt sich auf Elektronik - und selbst da gibt es Grenzen.

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Mit dem Projekt, dem vierten und mit Abstand längsten dieser Art auf Hawaii, soll erforscht werden, ob Leben in der Isolation möglich ist. Wichtig sind dabei nicht nur die biologischen und ökologischen Faktoren, sondern auch die sozialen: Ist Streit vorprogrammiert, übernimmt ein Einzelner die Führung, bilden sich Gruppen? Für einen langen Marsflug oder das Leben auf einer abgeschlossenen Station könnten diese Fragen ähnlich existenziell sein wie Luftversorgung und Nahrung.

Unter den drei Frauen und drei Männern ist die Physikerin Christiane Heinicke aus Bitterfeld in Sachsen-Anhalt. Das Projekt „Hawaii Space Exploration Analog and Simulation“ (HI-SEAS) wird von der Weltraumagentur Nasa und der Universität von Hawaii betrieben. Heinicke hat an der Technischen Universität Ilmenau studiert und promoviert. Für das Experiment unter der wissenschaftlichen Käseglocke wurde sie aus vielen Bewerbern ausgewählt.

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