Fächer-Modul Mobile Solarblume ersetzt den Stromanschluss

Mit der Erfindung einer österreichischen Firma kann ein Vier-Personen-Haushalt seinen kompletten Strombedarf decken.

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Die Solarblume liefert genug Strom für einen vierköpfigen Familienhaushalt. (Foto: smartflower energy technology GmbH)

Der Name ist Programm: Mit seinen fächerartig ausgefahrenen Elementen wirkt das Solarmodul Smartflower Pop+ wie eine Blume. Und genau wie sich eine Blume in Richtung Sonne neigt, funktioniert auch die Erfindung aus Österreich. Mit Sonnenaufgang entfaltet sich die 18 Quadratmeter große Solarfläche. Motoren an zwei Achsen richten die monokristallinen Photovoltaik-Elemente im 90-Grad-Winkel zur Sonne aus. Damit ist der Energieertrag höher als bei fest installierten Aufdachanlagen. Der Hersteller spricht von bis zu 40 Prozent mehr Ertrag.

Die Kühlung sowie die Selbstreinigung tragen zur höheren Stromgewinnung bei. Da die „Blütenblätter“ gut belüftet sind, bilden sich keine Hitzestaus. Bürsten auf der Unterseite der Solarmodule entfernen bei jeder Öffnung und Schließung Ablagerungen. Ein Windmesser gibt ab 54 km/h Windgeschwindigkeit den Befehl für den Wechsel in die horizontale Sicherheitsposition. Ab 63 km/h Windgeschwindigkeit fahren die Solar-Elemente komplett ein, genau wie im Nachtmodus.

Alexander Swatek und Michael Offermanns sind die Geschäftsführer von Smartflower. (Foto: smartflower energy technology GmbH)

Smartflower Pop+ verfügt über eine Nennleistung von 2,31 kWp. Im Standfuß ist nicht nur ein Wechselstromrichter untergebracht, sondern auch Batterienzellen mit wahlweise 2,3 oder 4,6 kWh Speicherkapazität. Letztere Version ist für entlegene Häuser gedacht, die an kein öffentliches Stromnetz angeschlossen sind. „Unabhängigkeit ist ein essentielles Thema bei uns. Dabei ist uns ist nicht nur wichtig, Strom bestmöglich zu produzierten, sondern auch die effiziente Nutzung“, sagt Geschäftsführer Alexander Swatek.

Laut Hersteller liefert eine Smartflower je nach Region zwischen 3400 und 6200 kWh pro Jahr. Damit könnte sie selbst in Mitteleuropa den durchschnittlichen Bedarf einer vierköpfigen Familie decken (rund 4000 kWh). Um den Preis von rund 15.000 Euro wieder einzuspielen, bräuchte es dabei aber auch in gut angeschlossenen Regionen nicht mehr als 15 Jahre - in abgelegenen Gegenden rentiert sie sich umso schneller.

25 Quadratmeter schattenfreier Platz nötig

Das „Blütenblatt“ hat im ausgefahrenen Zustand einen Durchmesser von 4,74 Meter. Für seine Bewegungen benötigt eine Smartflower einen schattenfreien Platz von 25 Quadratmetern im Garten. Die Installation der Solaranlage erfolgt innerhalb einer Stunde. Die Smartflower wird entweder mit 1,60 Meter langen Bodenschrauben oder auf einem Betonfundament fixiert. Somit ist auch eine Demontage möglich. Das System kommt bei einem Umzug aus einem gemieteten Haus einfach mit.

Wie einfach das alles funktionieren soll, zeigt auch dieses Werbevideo:

Entwickelt und gefertigt wird die Smartflower Pop+ in Österreich von der Smartflower Energy Technology GmbH. Die wurde 2010 gegründet und erhielt bereits den österreichischen Sonderstaatsspreis für Innovationen „Verbund-E-Novations Award“ sowie den „Austria´s Born Global Champion“-Award der Wirtschaftskammer. Die Smartflower-Solaranlage wird auch ohne Batterien angeboten. Die Version Pop-e ist als E-Tankstelle für Elektrofahrzeuge ausgelegt.

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