Paris Der kriselnde französischen Atomkonzern Areva setzt nach dem Ausscheiden seines Firmenchefs zunächst auf eine zeitlich befristete Nachfolge. Der bislang für das Tagesgeschäft zuständige Vorstand Philippe Knoche rücke bis zum nächsten Aktionärstreffen auf den Chefsessel, teilte der Staatskonzern am Mittwoch mit. Die jüngste Jahresversammlung hatte Areva im Mai abgehalten.
Am Montag hatte das Unternehmen mitgeteilt, der bisherige Konzernchef Luc Oursel trete aus gesundheitlichen Gründen zurück. Oursels Zukunft bei Areva stand Insidern zufolge zuletzt in der Schwebe. Die Regierung, die 85 Prozent an dem Unternehmen hält, plant eine neue Führungsstruktur. Areva kämpft mit hohen Schulden und verkauft weniger Atomkraftwerke als erwartet. Noch Anfang Oktober hatte Oursel angekündigt, das Unternehmen werde seine Investitionen kappten, um einer drohenden Herabstufung der Bonitätsnote zu entgehen.