Der Autobauer Audi will im laufenden Jahr nach Tests in verschiedenen Regionen und Ländern sein Angebot an Mobilitätsdiensten und Car-Sharing-Angeboten massiv ausbauen. "Wir werden 2016 die nächsten Schritte machen", kündigte Vertriebsvorstand Dietmar Voggenreiter im Interview mit der WirtschaftsWoche an. "Premium-Kunden teilen nicht aus Kostengründen, sondern aus Spaß am gemeinsamen Erleben, an entsprechender Qualität und höchstem Komfort. Für diese Ansprüche entwickeln wir unsere Dienste." Als Beispiel nannte Voggenreiter den Audi at-home-Service, der im vergangenen Jahr in USA gestartet wurde. Bewohner einer Wohnanlage können hier nach Bedarf und Laune aus einer Fahrzeugflotte das passende Audi-Modell auswählen.
Auch Audi unite in Stockholm sei sehr gut angelaufen: Hier teilen sich Communities aus Freunden oder Kollegen bestimmte Fahrzeuge. Derartige Services sollen 2016 ebenso ausgebaut werden wie die Dienste Audi select und Audi shared fleet in Deutschland und den Niederlanden: Gegen eine feste Rate können entweder im Jahresverlauf mehrere Autos genutzt werden – oder sich Firmenkunden einen Dienstwagen teilen.
So genannte Free Floating-Systeme nach dem Muster von Car2Go oder Drive Now, bei denen die Autos in einer Stadt oder in einer Region ohne feste Standorte gemietet werden können, erteilte der Audi-Vorstand eine Absage: "Für viele unserer Premium-Kunden ist das kein attraktives Konzept. Sie teilen mit Freunden und mit Nachbarn, aber nicht mit jedem x-beliebigen. Das Auto ist für viele Menschen immer noch so etwas wie die eigene Wohnung: Da lässt man nicht jeden rein."