Porsche Holding Steuernachzahlung lässt Finanzpolster schmelzen

Eine Steuernachzahlung senkt die flüssigen Mittel des VW-Hauptaktionärs Porsche Holding SE. Der Fiskus hatte nach einer Prüfung festgestellt, dass die Holding 2006 bis 2009 zu wenig Steuern gezahlt hatte.

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Porsche hat die zufriedensten Kunden
Platz 1: PorschePorsche genießt bei seinen US-Kunden einen hervorragenden Ruf. Das bestätigt die 20. Ausgabe der Studie „Automotive Performance, Execution and Layout Study (APEAL)“ des US-Meinungsforschungsinstitutes J.D. Power: Zum elften Mal in Folge belegt der Stuttgarter Sportwagenhersteller den ersten Platz in der Gesamtwertung und bleibt damit weiterhin die Automarke mit der höchsten Attraktivität für die Fahrer in den USA. Porsche kommt in der Umfrage auf 874 von 1000 möglichen Punkten. Auch bei den Einzelwertungen Compact Premium Sporty Car (Cayman), Compact Premium SUV (Macan, im Bild) und Midsize Premium SUV(Cayenne) liegt Porsche vorne. Quelle: AP
Platz 2: JaguarDie APEAL-Studie ermittelt die Attraktivität der Fahrzeuge im US-amerikanischen Markt. Dafür werden jährlich rund 84.000 Neuwagen-Besitzer befragt, deren Fahrzeuge im Zeitraum von November bis Februar zugelassen wurden. Insgesamt werden 95 Merkmale in zehn Kategorien untersucht. Neben Fahrdynamik und Design werden auch Aspekte wie die Alltagstauglichkeit und der Komfort berücksichtigt. Dabei hat in der Summe auch Jaguar gut abgeschnitten, ohne jedoch eine Einzelwertung für ein bestimmtes Modell zu gewinnen. Die Briten belegen mit 855 Punkten den Silberrang. Quelle: AP
Platz 3: BMWHinter Jaguar geht es sehr eng zu – die Plätze zwei bis fünf trennt jeweils nur ein einziger Punkt. Mit 854 Punkten kommt BMW auf Rang drei. Für den X5 (im Bild), obwohl in den USA produziert, gibt es von den US-Kunden keinen Klassensieg – das Midsize Premium SUV ist der in Europa gefertigte Porsche Cayenne. Dafür waren die US-Kunden mit der 4er-Baureihe (Compact Premium Car) und der größeren 6er-Baureihe (Midsize Premium Car) sehr zufrieden – hier gewinnt BMW jeweils die Einzelwertung. Quelle: AP
Platz 4: Mercedes-BenzMercedes-Boss Dieter Zetsche hat das 2015 zum "Jahr der SUV" auserkoren. Wenn sich diese Offensive bei den in den USA besonders beliebten SUV auszahlt, könnte es im kommenden Jahr für Mercedes-Benz ein paar Plätze nach vorne gehen – der Rückstand ist gering. In diesem Jahr müssen sich die Stuttgarter allerdings mit ihren 853 Punkten mit Rang vier begnügen. Quelle: dpa
Platz 5: AudiWas für Mercedes gilt, kann nahezu komplett auf Audi übertragen werden: Der Abstand ist minimal, und mit dem Q7 (im Bild) kommt ein neues SUV auf den Markt, dass Qualität und Kundenzufriedenheit nochmals verbessern soll. Wir können auf 2016 gespannt sein. In diesem Jahr bildet Audi mit 852 Punkten aber noch das Schlusslicht der deutschen Premium-Autobauer. Quelle: dpa
Platz 6: Land RoverDen Triumph der europäischen Autobauer komplett macht Land Rover. Mit 843 Punkten gibt es zwar einen gewissen Rückstand auf das deutsche Premium-Trio und die Schwestermarke Jaguar, die versammelte Konkurrenz aus den USA und Japan konnte Land Rover aber hinter sich lassen. Lincoln (842 Punkte), Cadillac (838 Punkte), Infiniti (835 Punkte) und Lexus (831 Punkte) schließen die Top Ten ab. Quelle: REUTERS
Platz 11: MiniJD Power listet die BMW-Kleinwagentochter Mini nicht als Premium-Hersteller. Deshalb ist Mini in dem Ranking auf Platz 11 die beste Nicht-Premium-Marke. Dafür reichen 825 Punkte. Mit dem Cooper (Compact Sporty Car) und dem Countryman (Small SUV) gibt es noch zwei Klassensiege obendrauf. Hyundai liegt als nächste Nicht-Premium-Marke mit 809 Punkten auf Rang 14. Ob man jetzt Mini und Hyundai miteinander vergleichen will, sei dahingestellt. Quelle: dpa

Wegen einer millionenschweren Steuernachzahlung hat der VW-Hauptaktionär Porsche Holding SE weniger flüssige Mittel in der Kasse. Die Nettoliquidität belief sich zum 30. Juni auf 2,07 Milliarden Euro, wie das Unternehmen am Montag mitteilte. Ende 2014 waren es noch 2,27 Milliarden Euro. Der Rückgang sei vor allem auf Steuer- und Zinszahlungen zurückzuführen. Der Fiskus hatte nach einer Prüfung festgestellt, dass die Holding 2006 bis 2009 im Zusammenhang mit Kurssicherungsgeschäften zu wenig Steuern gezahlt hatte. 2014 wurden 204 Millionen Euro nachbezahlt, in diesem Jahr sollen es insgesamt weitere 428 Millionen Euro werden.

Die Holding wird von den Familien Porsche und Piech kontrolliert und hält 50,7 Prozent an Volkswagen. Von Januar bis Juni sank der Gewinn nach Steuern von 1,74 auf 1,65 Milliarden Euro, weil bei VW das Ergebnis nach Steuern leicht zurück ging.

Die VW-Aktie hat seit Mitte März gut ein Viertel an Wert verloren. Erst drückte der Machtkampf zwischen VW-Chef Martin Winterkorn und dem dann zurückgetretenen Aufsichtsratschef Ferdinand Piëch auf den Kurs, dann machte der VW-Aktie die Schwäche in China zu schaffen.

Die reichsten Unternehmerfamilien Deutschlands
Mehr als 400 Familiengesellschafter zählt die Werhahn Gruppe mit Sitz in Neuss. Zum Unternehmen gehört die Messermarke Zwilling in Solingen, aber auch Baustoffe und Finanzdienstleistungen Quelle: Photo: Wolfgang Bathe, Werhahn KG
Familie Freudenberg Quelle: Presse
1899 gründeten Techniker Carl Miele und Kaufmann Reinhard Zinkann in der Nähe von Gütersloh eine Firma zu Herstellung von Milchzentrifugen. Quelle: obs
1847 gründet Werner von Siemens die Telegraphen-Bauanstalt von Siemens & Halske in Berlin und legt mit dem Handwerksbetrieb den Grundstein für den heutigen internationalen Konzernriesen Quelle: Presse
Mittlerweile 13 Generationen reicht die Tradition der Unternehmerfamilie zurück. 1668 gründete Friedrich Jacob Merck das Unternehmen mit einer Apotheke in Darmstadt Quelle: dpa
Die Ursprünge des Familienunternehmens reichen bis ins Jahr 1756 zurück. Dort gründete Jan Willem Noot, der Großvater von Franz Haniel ein Kolonialwarengeschäft in Duisburg. Quelle: dpa
Die Familie Heraeus steht in vierter Generation mit nur einem bekannten Gesicht in der Öffentlichkeit. Jürgen Heraeus ist heute Vorsitzender des Aufsichtsrats und des Gesellschafterausschusses Quelle: dpa

Trotzdem rechnet die Porsche SE für das gesamte Jahr noch mit einem Ergebnis von 2,8 bis 3,8 Milliarden Euro. Porsche hat immer noch 2,07 Milliarden Euro an Nettoliquidität auf der hohen Kante - wegen Steuer- und Zinszahlungen etwas weniger als noch vor drei Jahren. Zum Jahresende sollen noch 1,7 bis 2,3 Milliarden Euro übrig bleiben. Das dürfte davon abhängen, ob die Porsche nach dem Einstieg beim Verkehrsdatendienst Inrix noch weitere Beteiligungen rund um das Auto findet.

Erklärtes Ziel der Porsche Holding ist es, ihr Geld „entlang der automobilen Wertschöpfungskette“ zu investieren und so als automobile Beteiligungsgesellschaft zu fungieren.

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