Berenberg Staatsanwaltschaft ermittelt gegen Mitarbeiter

Die Staatsanwaltschaft Hamburg verdächtigt Berenberg-Mitarbeiter heimliche Beteiligungen an Tele Columbus, WCM AG und Pfeiffer Vacuum aufgebaut zu haben.

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Hamburg Quelle: dpa

Die Staatsanwaltschaft Hamburg verdächtigt einen Mitarbeiter der Berenberg Bank, im Namen des Instituts eine Beteiligung von jeweils mehr als zehn Prozent an den börsennotierten Gesellschaften Tele Columbus, WCM und Pfeiffer Vacuum aufgebaut zu haben. Das berichtet die WirtschaftsWoche. Die Staatsanwaltschaft hat die Informationen des Magazins bestätigt. Berenberg wollte sich zu Details der Ermittlungen nicht äußern.

Die  Bank hätte, falls sie im Besitz von Aktienpaketen in dieser Größenordnung war oder auf  diese Zugriff hatte, dies öffentlich melden müssen. Die Staatsanwaltschaft prüft, ob ein Verstoß gegen Meldepflichten vorliegt und hierdurch die Börsenkurse der Unternehmen beeinflusst wurden.

Das Ermittlungsverfahren geht auf eine Strafanzeige der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) zurück.

Investoren müssen ihren Aktienbesitz öffentlich machen, sobald sie mehr als drei Prozent an einem Unternehmen halten. Der Telekomanbieter United Internet meldete seinen Anteil an dem Berliner Kabelnetzbetreiber Tele Columbus jedoch erst, als er sich einen Anteil von 15 Prozent über eine Tochter gesichert hatte. Der Immobilienkonzern DIC Asset gab  Anfang Februar 2016  bekannt, seit einigen Tagen knapp 13 Prozent an Wettbewerber WCM  zu halten. Einen Tag später sollten es bereits mehr als  20 Prozent gewesen sein. Der Pumpenhersteller Busch meldete seine Beteiligung an Pfeiffer Vacuum erstmals, als er bereits 15 Prozent der Aktien besaß.

Die BaFin hatte routinemäßig überprüft ob es beim Aufbau der Beteiligungen zu Stimmrechtsverstößen gekommen sein könnte. Berenberg könnte die Aktien von WCM, Tele Columbus sowie Pfeiffer Vacuum heimlich gekauft oder sich zumindest Zugriff darauf verschafft haben und sie dann im Paket an United Internet, DIC Asset beziehungsweise die Busch Gruppe weitergereicht  haben.

Bislang wird nur gegen einen einzelnen Mitarbeiter von Berenberg ermittelt, „wobei die Möglichkeit gesehen wird, dass weitere Mitarbeiter involviert waren“, erklärte die Staatsanwaltschaft gegenüber der WirtschaftsWoche. Gegen Mitarbeiter von United Internet, DIC Asset und der Busch Gruppe wird bislang nicht ermittelt.

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