ADAC-Raststätten-Test Schöner Pause machen auf der Autobahn

Die Türen zu eng, die Preise zu hoch: Viele Raststätten entlang deutscher und europäischer Autobahnen sind nicht auf Familien mit Kindern oder Rollstuhlfahrer eingestellt. Was Urlauber unterwegs erwartet.

Raststätte Siegburg Quelle: dpa/dpaweb
Toilette Quelle: dpa
Bei der Verkehrsgestaltung fielen einige durch: Bei drei Viertel der Autohöfe und bei 35 Prozent der Raststätten ließen die Parkplätze zu wünschen übrig. Bei drei Viertel der Anlagen fehlte ein Übergang für Fußgänger von den Parkplätzen zum Gebäude, auch Fußwege entlang der Parkplätze sucht man bei der Hälfte der Anlagen vergebens - besonders für Kinder ist das gefährlich. Quelle: dpa
Es lebe das Schnitzel: In den Restaurants findet man vor allem Fleischgerichte - und diese beschränken sich meist auf verschiedene Zubereitungsarten des gleichen Produkts, also etwa Schweineschnitzel in verschiedenen Ausführungen. Schlechte Nachricht für Vegetarier: Bei vier Autohöfen und einer Raststätte gab es nicht ein einziges Gericht ohne Fleisch. Bei sechs Autohöfen gab es kein spezielles Essen für Kinder. Bei der Hälfte der Autohöfe und 80 Prozent der Raststätten ließ die Auswahl an kalten Speisen zu wünschen übrig. Mangelhafte Ergebnisse gab es in keiner Gastronomie - aber nur zwölf Mal kam das Hauptgericht geschmacklich gut weg. Quelle: dpa
Besonders Autohöfe sind für Familien mit kleinen Kindern oftmals besser zweite Wahl, denn bei drei Viertel von ihnen mussten bei der Familientauglichkeit ein Mangelhaft oder Sehr Mangelhaft hinnehmen. Nur die Hälfte bot einen Kinderspielplatz im Außenbereich. Im Vergleich: drei Viertel der Raststätten hat einen Außen-Spielplatz. Kinderspielecken im Innenbereich konnten nur je zwölf der Autohöfe und Raststätten aufweisen. Bei vier Raststätten wurden diese aber als "langweilig" bewertet. Wickeltische gab es außer im Autohof Holdorf überall. Quelle: dapd
Raststätten sind in allen Bereichen teurer als die Autohöfe - allerdings nähern die sich immer mehr dem hohen Preisniveau an. Das Testmenü kostete in den Autohöfen durchschnittlich nur noch knapp zehn Prozent weniger als in den Raststätten. Der Test-Einkauf im Kiosk war allerdings durchschnittlich rund 22 Prozent billiger als der im Raststätten-Shop. Ein Beispiel: Für das günstigste stille Wasser zahlte man im Autohof Salzbergen 49 Cent, in der Raststätte Garbsen Nord genau zwei Euro mehr. Quelle: dpa
Gäste mit körperlichen Behinderungen sind noch immer nicht überall eingeplant. So gab es etwa auf den Autohöfen Niederdorf, Parsberg, Plötzin und Schweitenkirchen noch nicht einmal einen Behinderten-Parkplatz. Bei mehr als 40 Prozent der Anlagen, insbesondere den Autohöfen, musste ein Rollstuhlfahrer auf seinem Weg zum Gebäude über die Fahrbahn, weil zum Beispiel Bordsteine nicht abgesenkt waren. Auch schwergängige Türen oder zu steile Rampen wurden im Test bemängelt. 35 Prozent der Behinderten-Toiletten waren weiter als 30 Meter, fast ein Viertel sogar weiter als 50 Meter vom Behinderten-Parkplatz entfernt. Oft waren sie dann, vor allem auf Autohöfen, zu klein, schlecht ausgestattet oder dienten als Rumpelkammer. Quelle: dapd
Der Rasthof Börde Süd an der A2 in der Nähe von Irxleben in Sachsen-Anhalt ging als Testsieger hervor. Für Service, Außenanlage, Shop, Hygiene und Sanitäranlagen gab es die Top-Bewertung. Hier finden Autofahrer sehr gute Hygienezustände vor, einen attraktiven Kinderspielplatz, freundliche Mitarbeiter, viele Picknicktische und einen sicheren Fußgängerübergang. Der Kiosk überraschte im Test mit günstigen Preisen, einziger Wermutstropfen waren die hohen Preise im Restaurant. Quelle: dpa
Zum Test-Verlierer werden sogleich deutliche Unterschiede sichtbar: Ein Sonnenschirm überdeckt die karge Außenanlage des Autohofes Plötzin in Brandenburg. Am schlechtesten wurden mit "sehr mangelhaft" die Verkehrsgestaltung und die Familienfreundlichkeit bewertet. Die Außenanlage wirkt trostlos, an den Testtagen war sie ungepflegt. Einen Behindertenparkplatz sucht man hier vergeblich, ebenso einen barrierefreien Zugang. Keine Picknicktische, kein Spielplatz - Familien mit Kindern sind anderswo definitiv besser aufgehoben. Die Toiletten glänzten ebenfalls nicht gerade, sie waren schmutzig und auch die Hygienewerte ließen zu wünschen übrig. Das Urteil über die Gastronomie fällt genauso vernichtend aus: wenig einladend und teuer obendrein. Einziger Pluspunkt ist ein günstiger Kiosk und die freundlichen Mitarbeiter. Quelle: dpa
Spanien Quelle: dapd
Schweiz Quelle: AP
Sanifair Quelle: Pressebild
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