Auctionata Onlineauktionshaus erzielt in Auktionen kaum direkte Verkäufe

Das Start-up Auctionata hat massive operative Probleme. Das Onlineauktionshaus erzielt in Auktionen kaum direkte Verkäufe, wie eine exklusive Auswertung der WirtschaftsWoche zeigt.

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Online-Auktionshaus Auctionata. Quelle: obs

Das mit rund 80 Millionen Euro Risikokapital finanzierte Berliner Start-up Auctionata, ein Onlineauktionshaus für Kunst und Antiquitäten, hat massive operative Probleme. Diese betreffen klassische Auktionen – einen der Verkaufskanäle Auctionatas, der im vergangenen Jahr für 76 Prozent der Umsätze stand. Von knapp 30.000 in Auktionen von Januar bis August angebotenen Lots (einzelne oder mehrere Gegenstände) wurden offenbar weniger als 30 Prozent direkt versteigert. Das zeigt eine exklusive Auswertung der WirtschaftsWoche. Der Außenumsatz je Auktion lag geschätzt unter 90.000 Euro. Das entspricht einem Rückgang von über 60 Prozent zum Vorjahr. Diese Zahlen weist Auctionata nicht zurück, teilt aber dazu mit, dass bei einer fundierten Analyse auch die sonstigen Verkaufskanäle, etwa der Onlineshop, berücksichtigt werden müssten. Gegenstände, die in Auktionen nicht verkauft worden sind, werden dann im Shop zum Kauf angeboten und können auch später erneut in Auktionen versteigert werden. Damit würden laut Auctionata erheblich höhere Abverkaufsraten erzielt.

Auctionata gilt als aussichtsreiches Start-up. Im Mai hatte es sich mit dem US-Konkurrenten Paddle8 zusammengetan. In Summe haben beide Unternehmen über 130 Millionen Dollar Risikokapital eingesammelt. Selbst ein Börsengang 2016 stand früher im Raum. Seit Anfang September wird Auctionata Paddle8 vom früheren Bertelsmann-Vorstand Thomas Hesse geführt. Nach Unternehmensangaben gab es bei dem Führungswechsel  keinen  Zusammenhang zu einem früheren Bericht der WirtschaftsWoche. Das Magazin hatte im März Verfehlungen des damaligen Chefs und Auctionata-Gründers Alexander Zacke enthüllt. Zacke hatte zum Beispiel in Auktionen von Auctionata mitgeboten, was verboten ist.

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