Deutsche Bahn Mehrheit der Bahn-Mitarbeiter will mehr Urlaub statt mehr Geld

Nach dem Tarifabschluss bei der Deutschen Bahn hat sich das Gros der Mitarbeiter für mehr Urlaubstage statt mehr Geld entschieden. Für die Bahn könnte das zu einem Mehrbedarf an Personal führen.

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Ein Regionalzug der Deutschen Bahn Quelle: dpa

Mehrere Monate nach dem Tarifabschluss bei der Deutschen Bahn hat sich mehr als jeder zweite Mitarbeiter für mehr Urlaubstage statt mehr Geld entschieden. Die Einigung zwischen der Bahn und den Gewerkschaften EVG und GdL hatte den Beschäftigten diese Wahlmöglichkeit offen gelassen. Nun entschied sich mehr als die Hälfte (56 Prozent) für sechs zusätzliche Urlaubstage vom Januar 2018 an, wie die Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG) mitteilte. Knapp 41 Prozent der Mitarbeiter wählten stattdessen 2,62 Prozent mehr Geld.

„Das Votum der Beschäftigten ist eine deutliche Entscheidung für mehr freie selbstbestimmte Zeit“, sagte die stellvertretende EVG-Vorsitzende Regina Rusch-Ziemba. Die Kollegen wollten selbst entscheiden, was für sie gerade richtig sei. Und das sei nicht immer Geld.

Um Mehrbelastung für die Belegschaft durch die zusätzlichen Urlaubstage zu verhindern, müsse die Bahn nun rund 3000 Mitarbeiter neu einstellen, forderte die EVG. Die DB bestätigte diese Zahl nicht.

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Zunächst müsse die Situation in den einzelnen Betrieben untersucht werden, um festzustellen, wie viele Neueinstellungen tatsächlich notwendig seien. „Wir werden selbstverständlich dort, wo erforderlich, zusätzliche Mitarbeiter einstellen“, sagte Sigrid Heudorf, Leiterin Beschäftigungsbedingungen bei der Bahn.

Rund 130.000 Mitarbeiter konnten sich individuell bis Ende Juni zwischen mehr Geld, mehr Urlaub oder einer kürzeren Wochenarbeitszeit entscheiden. Auch die Mitglieder der kleineren Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL), die mit der EVG konkurriert, konnten abstimmen. Bahn und EVG hatten sich im Dezember 2016 auf einen Tarifabschluss geeinigt, an dem sich auch der Vertrag zwischen dem Staatskonzern und der GdL vom März 2017 orientiert.

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