Ist Lutz der Richtige?
Richard Lutz kennt den Konzern wie kein anderer im Vorstand. Seit fast acht Jahren ist er Finanzvorstand der Bahn. Er war die rechte Hand von Ex-Bahnchef Rüdiger Grube. Den Bilanzpressekonferenzen gab neben Grube vor allem Lutz ein Gesicht, als profunder Kenner der Zahlen. Dennoch hat sich Lutz nie in den Mittelpunkt gedrängt. Stattdessen hat er sich Grube untergeordnet, um ihm nicht die Show zu stehlen. Die langjährige Erfahrung als Vorstand der Deutschen Bahn war ausschlaggebend dafür, dass die Wahl auf ihn fiel. Lutz steht für Kontinuität, gleichzeitig kennt er die Baustellen im Konzern. Die Politik wollte vermeiden, dass sich ein externer Kandidat in die komplexe Bahnmaterie einarbeiten muss. Insofern ist Lutz eine gute Wahl.
Ist die Entscheidung eine Niederlage für Pofalla?
Ja. Es gibt zwar widersprüchliche Meldungen über die Rolle des früheren Kanzleramtsministers und heutigen Infrastrukturvorstands Ronald Pofalla. Die einen schreiben, Pofalla habe bis zum Schluss darauf gedrängt, selbst Bahnchef zu werden. Andere schreiben, Pofalla habe Lutz selbst als Konzernchef vorgeschlagen. Wahrscheinlich liegt die Wahrheit irgendwo in der Mitte. Es ist keine Frage, dass sich Pofalla den Job des Bahnchefs zugetraut hätte. Aber er ist auch Polit-Profi genug, um zu erkennen, dass eine Person mit CDU-Parteibuch als Bahnchef der SPD im Wahljahr nicht vermittelbar gewesen wäre. Insofern dürfte Pofalla Lutz unterstützt haben. Aber Lutz ist erst 52 Jahre alt und „keine Übergangslösung“, wie aus Regierungskreisen zu hören ist. Insofern wird Pofalla wohl nie Bahnchef werden.
Neue Züge der Deutschen Bahn
Die neuen ICx von Siemens erhalten eine Beleuchtung, die sich an Zeit und Außenstimmung anpasst. Zudem erlauben sie die Mitnahme von Rädern. Die ersten der 130 bestellten Züge kommen 2017. Investition: 5,3 Milliarden Euro. Pro Jahr liefert Siemens 20 Stück. Ein rund 200 Meter langer Zug besteht beim ICx aus sieben statt acht Wagen wie beim ICE. Das senkt Kosten und bringt mehr Sitzplätze. Siemens baut zwei Modelle: 345 und 202 Meter lang, Höchsttempo 249 und 230 Kilometer pro Stunde.
Die Doppelstockzüge von Bombardier kommen vor allem auf Nebenstrecken zum Einsatz. Anders als im Nahverkehr, wo sie bereits als Regionalexpress unterwegs sind, erhalten die 44 bestellten Dostocks das blaue Velours-Ambiente eines Intercity. Investition: 660 Millionen Euro. Es gibt keinen Schnickschnack: Sitzreihen und Toiletten sind enger, kein Bordrestaurant, stattdessen mobiler Gastro-Service. Betriebliche Vorteile: Die Züge sind in der Länge variabel und gelten als extrem verlässlich.
Warum wird der Vorstand vergrößert?
Der Vorstand wird um zwei weitere Vorstandsposten erweitert und hat dann sieben statt fünf Vorstände. Dafür gibt es gute Gründe. Zum einen wird es einen neuen Vorstand für den Güterbereich geben. Das ist dringend nötig. Denn bislang kümmerte sich Berthold Huber um das Thema. Allerdings leitete er im Vorstand auch den Bereich Personenverkehr. Beide Aufgaben in Personalunion zu führen, wirkte vom ersten Tag an zu ambitioniert. Zumal die Güterbahn die größte Baustelle im Konzern ist. Des Weiteren wird es einen neuen Vorstand für Technik und Digitalisierung geben. Man kann darüber streiten, ob diese Funktion wirklich nötig ist. Digitalisierung ist eigentlich Kernaufgabe jedes Ressorts. Allerdings hat die Deutsche Bahn, zum Beispiel auf dem Schienennetz, erheblichen Nachholbedarf.
Neue Züge der Deutschen Bahn
Die neuen ICx von Siemens erhalten eine Beleuchtung, die sich an Zeit und Außenstimmung anpasst. Zudem erlauben sie die Mitnahme von Rädern. Die ersten der 130 bestellten Züge kommen 2017. Investition: 5,3 Milliarden Euro. Pro Jahr liefert Siemens 20 Stück. Ein rund 200 Meter langer Zug besteht beim ICx aus sieben statt acht Wagen wie beim ICE. Das senkt Kosten und bringt mehr Sitzplätze. Siemens baut zwei Modelle: 345 und 202 Meter lang, Höchsttempo 249 und 230 Kilometer pro Stunde.
Die Doppelstockzüge von Bombardier kommen vor allem auf Nebenstrecken zum Einsatz. Anders als im Nahverkehr, wo sie bereits als Regionalexpress unterwegs sind, erhalten die 44 bestellten Dostocks das blaue Velours-Ambiente eines Intercity. Investition: 660 Millionen Euro. Es gibt keinen Schnickschnack: Sitzreihen und Toiletten sind enger, kein Bordrestaurant, stattdessen mobiler Gastro-Service. Betriebliche Vorteile: Die Züge sind in der Länge variabel und gelten als extrem verlässlich.
Wird es eine Frau im Vorstand geben?
Davon ist auszugehen. Zwar sind die neuen Vorstandsposten noch nicht besetzt, aber mehrere Gewerkschafter und Politiker, die im Aufsichtsrat der Bahn sitzen, haben sich im Vorfeld mehrfach dafür ausgesprochen, dass die Bahn endlich wieder eine Frau im Vorstand braucht. Zwar gab es mit Heike Hanagarth (Technik) und Margret Suckale (Personal) bereits schon zwei Vorstandsfrauen, doch ihre Amtszeiten währten nicht lange. Im Gespräch ist derzeit Sigrid Nikutta für den Vorstandsbereich Cargo. Die derzeitige Chefin der Berliner Verkehrsbetriebe hat den Nahverkehr in der Hauptstadt im Griff. Zudem war sie früher schon mal bei der Güterbahntochter der Deutschen Bahn. Sie kennt sich also aus. Unter Bahnchef Rüdiger Grube soll sie schon einmal kurz davor gestanden haben, zur Bahn zu wechseln. Allerdings hielt sie Grube damals für (noch) nicht geeignet.