Mit dem Beginn der dunklen Jahreszeit steigt hierzulande wieder die Einbruchsgefahr. Zwar haben Einbrecher das ganze Jahr über Hochsaison, aber trotzdem belegen Statistiken, dass fast die Hälfte aller Einbrüche zwischen Oktober und Januar stattfinden. Der Grund ist offensichtlich: Die Täter nutzen die früh einsetzende Dunkelheit, um sich im Schatten der schummrigen Lichtes unbemerkt Zutritt zu Wohnungen und Häusern zu verschaffen.
Grund genug, einmal mehr über sinnvollen Einbrecherschutz in den eigenen vier Wänden nachzudenken. Denn dass die richtige Sicherungstechnik funktioniert, zeigen auch die kontinuierlich steigenden Zahlen der Einbruchsversuche: 2016 blieben 44,3 Prozent der Einbruchsdelikte im Versuchsstadium stecken. Ein Jahr zuvor waren es noch 42,7 Prozent.
Aktuell schafft das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit (BMUB) gemeinsam mit der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) neue Anreize, um zumindest einen kleinen Beitrag für mehr Sicherheit zu leisten.
Die wichtigsten Fragen rund um Einbrüche
Die meisten Einbrüche finden in den sogenannten „dunklen Monaten“ statt. Das heißt zwischen Oktober und Februar. Bevorzugte Uhrzeiten sind die Dämmerungszeiten.
Im Grunde ganz einfach: Die meisten benutzen laut Polizei einen Schraubenzieher. Zumeist nähern sich Einbrecher von der Gartenseite und hebeln Fenster oder Fenstertüren auf. Dreiviertel aller Einbrüche laufen so ab, heißt es.
Einbruchssichere Fenster und Türen sind wohl der effektivste Einbruchsschutz. Wer persönlich zugeschnittene Infos sucht, kann sich kostenlos und neutral von Beamten der kriminalpolizeilichen Beratungsstelle beraten. Dort werden auch geprüfte Handwerksbetriebe empfohlen.
Laut Polizei gilt: Erst muss die Außenhaut gesichert sein, dann kann man über weitere Schutzmechanismen nachdenken. „Meldeanlagen melden den Einbruch, verhindern aber keinen“, heißt es bei der Polizei.
Polizei anrufen und abwarten. Am besten nichts anfassen oder gar aufräumen. Alle weiteren Schritte lassen sich dann mit den Beamten besprechen.
Dass KfW und BMUB Einbruchschutztechnik mit staatlichen Zuschüssen fördern, ist nicht neu – im vergangenen Jahr musste aber eine Mindestinvestition von 2000 Euro vorliegen, damit es überhaupt Förderung gab. Diese Hürde ist im März bereits abgesenkt worden. Seitdem galt, Investitionen können bereits in Höhe von 500 Euro beantragt werden und werden mit zehn Prozent von der KfW bezuschusst.
„Die hohe Nachfrage nach unseren Zuschüssen zeigt, dass es beim Einbruchschutz einen großen Bedarf gibt", heißt es von Bundesbauministerin Barbara Hendricks. Deshalb die Entscheidung, die Zuschussförderung zu erweitern. So wird künftig gestaffelt: Die ersten 1000 Euro erhalten sogar einen Zuschuss von 20 Prozent.
„Mit der Neuerung der KfW-Zuschussförderung für den Einbruchschutz wollen wir die Attraktivität von kleinvolumigen Investitionsmaßnahmen weiter steigern“, sagt KfW-Vorstandsmitglied Ingrid Hengster. „Bereits mit geringen Beträgen können Eigentümer und Mieter ihre Wohnungen und Häuser gegen Einbruch sinnvoll schützen."
Deutliches Lob zu diesem Schritt kommt von Kriminaloberrat Harald Schmidt, Geschäftsführer der Polizeilichen Kriminalprävention der Länder und des Bundes: "Wir begrüßen diese Entscheidung, denn schon kleinere Maßnahmen tragen dazu bei, den Einbruchschutz zu verbessern." Viele Menschen seien noch immer zu nachlässig, wenn es um den Schutz vor Einbrüchen geht. „'Bei mir wird schon nicht eingebrochen, da ist ja nichts zu holen' ist ein oft genannter Grund, den Einbruchschutz zu vernachlässigen", sagt Schmidt. "Doch es kann absolut jeden treffen - und es kann bei jedem etwas abhandenkommen: das Sicherheitsgefühl. Ein Einbruch kann dieses und das Wohlbefinden der Betroffenen nachhaltig beeinträchtigen: Nicht nur der materielle Schaden, sondern häufig auch dauerhafte psychische Belastungen sind die Folgen für die Opfer."