Sponsoring McDonald's und Olympia trennen sich abrupt

Das Ende einer langen Partnerschaft: McDonald's steigt vorzeitig als Top-Level-Sponsor bei den Olympischen Spielen aus.

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Die Fastfood-Kette und das Internationale Olympische Komitee haben überraschend das vorzeitige Ende ihrer Zusammenarbeit bekanntgegeben. Quelle: dpa

Die Partnerschaft hatte von Anfang an etwas bizarres – hier der Buletten-Bräter, der die Jugend der Welt mit Kalorien versorgt. Auf der anderen Seite die Olympischen Spiele mit ihrem Kult des sportlichen Körpers. Doch mehr als 20 Jahre lang hielt die Marketing-Partnerschaft zwischen dem Konzern und der Sport-Organisation. Doch damit ist es jetzt vorbei: Die Fastfood-Kette und das Internationale Olympische Komitee haben heute Vormittag einigermaßen überraschend das vorzeitige Ende ihrer Zusammenarbeit bekanntgegeben. Eigentlich lief der Vertrag noch bis 2020.

Die Marketingchefin von McDonald’s, Silvia Lagnado, begründete den Schritt damit, dass der Konzern gerade „alle Aspekte seines Geschäftes“ auf den Prüfstand stelle und sich entschlossen habe, nicht länger mit dem IOC zusammen zu arbeiten. McDonald’s wolle sich auf „andere Prioritäten“ konzentrieren. Welche das sein werden, ließ Lagnado offen.

Welche Gründe konkret hinter dem Aus für die Verbindung stehen, ließ sie ebenso offen. Fakt ist jedenfalls, dass das Olympia-Sponsoring neben der Fußball-WM zu den hochkarätigsten Partnerschaften im Weltsport zählt, die den Werbekunden weltweite Sichtbarkeit garantiert.  Andererseits ist das IOC in den vergangenen Jahren immer wieder in die Kritik geraten etwa wegen des Gigantismus an den Austragungsorten, den Kosten und mitunter haarsträubenden sozialen Folgen für die Ausrichterstädte, aber auch wegen im engeren Sinne mit dem Sport verbundenen Themen wie Doping.

Auffallend ist, dass die Partnerschaft, die bereits seit 1996 gilt, mit sofortiger Wirkung beendet wird. Mc Donald’s werde zwar noch die Winterspiele im kommenden Jahr in Südkorea unterstützen. Wie es aussieht, wird der Burger-Riese sein Engagement aber auf den lokalen Markt in Pyeongchang beschränken und Restaurants im Umfeld der Spiele betreiben.

Das IOC kann noch keinen Ersatz in der entsprechenden Sponsoren-Kategorie vermelden und kündigt vage an, die Planstelle im Zusammenhang mit den übrigen Kategorien überdenken zu wollen.

Gleichzeitig beendet McDonald’s seine Partnerschaft mit dem Nationalen Olympischen Komitee der USA. Diese lief bereits seit 1976. McDonald’s ist nicht der einzige Konzern, der seine Verbindungen mit den Olympiern kappt – zuvor hatten bereits Budweiser, Citi, Hilton, TD Ameritrade and AT&T ihr Sponsoring beendet.

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