Strompreis-Erhöhung bei Tennet Weitere Netzbetreiber ziehen nach

Nachdem Tennet eine kräftige Erhöhung der Strompreise für 2017 angekündigt hat, planen auch andere deutsche Anbieter, die Gebühren zu erhöhen. Bei 50Hertz zahlt der Durchschnittshaushalt bald 15 Euro mehr pro Jahr.

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Viele Stromnetzbetreiber erhöhen 2017 die Gebühren. Quelle: dpa

Die Kosten für die Energiewende schlagen sich im kommenden Jahr für die Verbraucher in höheren Stromnetzgebühren nieder. Nach dem Übertragungsnetzbetreiber Tennet bereiten auch die übrigen drei in Deutschland vertretenen Firmen Preiserhöhungen vor.

Der vor allem in Ostdeutschland tätige Betreiber 50Hertz plant eine Erhöhung um voraussichtlich 45 Prozent. Dies bedeutet für einen Durchschnittshaushalt Mehrkosten von etwa 15 Euro im Jahr, sagte ein Sprecher am Montag. Hauptursache seien Maßnahmen zur Stabilisierung der Stromnetze.

Tennet-Chef Urban Keussen hatte eine Erhöhung der Gebühren für die großen Stromtrassen um 80 Prozent beziehungsweise 30 Euro im Jahr für einen Durchschnittshaushalt angekündigt. Im Netz von Tennet gibt es wie bei 50Hertz vergleichsweise viele Windkraftanlagen, deren Stromerträge je nach Wetter stark schwanken.

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Die Leitungen müssen aber immer im Gleichgewicht gehalten werden. Mal muss hierzu Strom von Reservekraftwerken zugekauft werden, ein anderes Mal werden Windkraftanlagen bei Überproduktion gegen Bezahlung abgeschaltet. Der Übertragungsnetzbetreiber Amprion plant nach eigenen Angaben eine Preiserhöhung von etwa zehn bis zwölf Prozent, Transnet BW eine Anhebung von rund fünf Prozent.

Der Anteil der Kosten für die Übertragungsnetze an der Stromrechnung von Privathaushalten macht Experten zufolge etwa vier Prozent aus. Der Anteil aller Netze, darunter auch die regionalen Verteilnetze, betrage etwa 20 bis 25 Prozent.

Für die Energiewende werden die Leitungen in den kommenden Jahren mit Milliardensummen ausgebaut, etwa für Erdkabel oder den Anschluss von Windrädern auf hoher See. Die Kosten werden auf die Stromkunden umgelegt.

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