Umsatzziel gesenkt Probleme der Windenergie treffen Nordex hart

Der unter Druck geratene Windturbinenbauer Nordex hat sein Umsatzziel für 2017 zurückgenommen und rechnet auch im kommenden Jahr mit schwachen Geschäften. Der damit verbundene Stellenabbau sei in Vorbereitung.

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Nordex steht unter Druck Quelle: dpa

Die Schwierigkeiten der Windenergiebranche machen auch dem Hamburger Ökostrom-Anlagenbauer Nordex zunehmend Probleme. Nach einem Lichtschimmer zur Jahresmitte musste das Unternehmen wegen einer Auftragsflaute und einem überraschend starken Erlösrückgang im dritten Quartal seine Umsatzprognose für das laufende Jahr senken. An der Börse brach die Aktie am Dienstag angesichts der erneut korrigierten Ziele auf den tiefsten Stand seit mehr als viereinhalb Jahren ein. Nordex hatte im Frühjahr eine Gewinnwarnung ausgegeben.

Konzernchef José Luis Blanco verwies auf die guten Mittelfristperspektiven des Windanlagenbauers. Er geht von einer Erholung im Jahr 2019 aus. An der Börse zog dieses Argument jedoch nicht: Die Investoren reagierten enttäuscht und zogen sich zurück. Zuletzt betrug das Kursminus noch 5,19 Prozent auf 7,30 Euro. Seit Jahresbeginn hat das Papier rund 64 Prozent nachgegeben - seit dem Zwischenhoch Ende 2015 sind es fast minus 80 Prozent.

Im dritten Quartal sank der Umsatz um gut vier Prozent auf 818,3 Millionen Euro. Für das laufende Jahr traut sich der Konzern deshalb nunmehr Erlöse von weniger als 3,1 Milliarden Euro zu, nach 3,4 Milliarden Euro im Jahr zuvor. Bislang hatten die Hanseaten für 2017 einen Wert zwischen 3,1 Milliarden und 3,3 Milliarden Euro angepeilt. Auch die Auftragsbücher füllten sich dürftiger als gedacht. In den ersten neun Monaten rutschte der Überschuss um mehr als die Hälfte auf knapp 28 Millionen Euro ab.

Um Kosten zu senken, baut Nordex Stellen ab. Im September kündigte der Konzern den Wegfall von bis zu 500 Jobs in Europa an - weltweit beschäftigt Nordex mehr als 5000 Mitarbeiter. Der Konzern setzt auf Annahme eines Freiwilligenprogramms bis Jahresende. Im schlimmsten Fall werde es Kündigungen geben müssen, sagte ein Sprecher.

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