„Das Leben ist eine Illusion, hervorgerufen durch Alkoholmangel“, schrieb einst der US-Schriftsteller Charles Bukowski, verschrien als Gossenpoet, Schutzpatron all derer, die ihr Heil in der Flasche suchten und Chauvinist.
Was das Risiko für eine Alkoholsucht begünstigt
1. Eine höhere Toleranz für Alkohol: Manche Menschen vertragen mehr als andere. Sie können hohe Mengen zuführen, bevor sie betrunken sind. Durch diese hohen Mengen haben sie auch ein erhöhtes Risiko für einen Missbrauch.
2. Manche Menschen haben ein angeborenes Defizit des körpereigenen Belohnungssystems. Alkohol wiederum aktiviert das Belohnungssystem, so dass er die Defizite ausgleichen kann. Solche Menschen haben ebenfalls ein erhöhtes Risiko für Suchtverhalten.
1. Impulsivität, stets auf der Suche nach dem Reiz des Neuen.
2. Verhaltensstörungen, die als antisoziales Verhalten eingeordnet werden, zum Beispiel hohes Aggressionspotenzial, Neigung zu Unehrlichkeit, Missachtung von Regeln.
1. Geringer sozio-ökonomischer Status, geht meist mit geringem Wissen um negative Folgen einher.
2. Jugendliche, die viel Geld zur freien Verfügung haben.
Wird Alkohol aus der Motivation heraus getrunken, damit seine persönlichen Probleme zu vergessen, ist die Gefahr des wiederholten Rausch-Trinkens erhöht – und damit auch die Gefahr, in eine Abhängigkeit zu rutschen.
Eltern, Lehrer, Gleichaltrige – alle Bezugspersonen haben eine Vorbildfunktion. Haben etwa die Eltern ihren Alkoholkonsum nicht im Griff, erhöht das die Gefahr für Jugendliche, ebenfalls ein missbräuchliches Verhalten an den Tag zu legen.
Ebenso wie die chauvinistische Haltung, die dem Schriftsteller immer wieder vorgeworfen wird, nicht ganz der Wahrheit entspricht, ist es ein Vorurteil, dass Männer mehr trinken als Frauen. Zumindest heutzutage.
Schon in den Bukowski-Romanen tummeln sich allerlei trinkfeste Frauenzimmer aus der Unterschicht. Und auch die Millionärsgattin, die zu tief ins Sektglas guckt, ist keine neue Figur.
Dass sich der Alkoholkonsum beider Geschlechter angeglichen hat, zeigt nun auch eine Studie, die Forscher des nationalen Drogen- und Alkoholforschungszentrums der Universität von New South Wales in Australien im Online-Journal „BMJ Open“ veröffentlicht haben. Demnach trinken Frauen mittlerweile im internationalen Vergleich ähnlich viel Alkohol wie Männer.
,,So viel Alkohol steckt in ... "
Jede Flasche enthält 4,9 % Alkohol, nach vier Pils sind das 64 Milliliter.
Die richtige Wahl für Autofahrer: garantiert ohne Alkohol.
Ungefähr 2,5% Alkohol. Nach zwei Radlern haben Sie 25ml getrunken.
Keine Belastung des Promillekontos. Aber: Nüchtern macht er auch nicht.
Ein Cocktail enthält genauso viel Alkohol wie zwei Radler: 25ml
Ein guter Roter hat etwa 13%. Mal vier macht das 100 ml Alkohol.
Wie beim Pils 4,9%. Bei vier Bier sind das insgesamt 98 ml Alkohol.
Um die Entwicklung im Zeitverlauf aufzuzeigen, haben die Forscher Daten aus rund 70 Studien ausgewertet, die zwischen 1980 und 2014 veröffentlicht wurden. Sie umfassen mehr als vier Millionen Stichproben. Alle untersuchten Studien enthalten Vergleiche der Trinkmuster zwischen Männern und Frauen über unterschiedliche Zeiträume.
Bei der Untersuchung betrachteten die Forscher folgende Kriterien: Lebenszeit und Alkoholmissbrauch oder –abhängigkeit der Teilnehmer, alkoholbedingte Probleme und Behandlung derselben und den Zeitraum des Konsums sowie der Entwicklung der damit verbundenen Probleme.
Eingeteilt wurden die Teilnehmer in verschiedene Zeitrahmen. Der erste umfasst die Geburtenjahrgänge 1891 bis 1910, der letzte 1991 bis 2000. Alle anderen decken je fünf Jahre ab. Die Daten zeigen: Insbesondere nach dem Geburtsjahrgang 1966 glich sich der Alkoholkonsum der Geschlechter an.
Zwischen 1891 und 1910 tranken Männer noch mit einer doppelt so hohen Wahrscheinlichkeit Alkohol wie Frauen – 100 Jahre später waren beide nahezu gleichauf. In diesem Zeitraum näherte sich der Konsum der Frauen dem der Männer im Schnitt alle fünf Jahre um 3,2 Prozent an.
Einschränkend festzustellen ist, dass die Autoren nicht die jeweils konsumierte Menge Alkohol von Frauen und Männern untersuchten, sondern nur das Verhältnis. Ob Frauen im Laufe der Jahre öfter zur Flasche griffen, Männer schlicht weniger tranken oder beides der Fall war, lässt sich daher aus den Daten nicht abschließend ablesen.
Die vier Phasen des Alkohol-Rauschs
Hier kommt es zum Abbau von Hemmungen, man fühlt sich gelöst, locker, gut drauf. Die meisten suchen diesen Zustand - doch es ist schwierig, diese Phase nicht zu übertreten.
Es kommt zu Grenzüberschreitungen im Verhalten, zu Überschätzung der eigenen Fähigkeiten, auch Stimmungsschwankungen.
Es kommt zu schwerer Beeinträchtigung von Sprache und Motorik sowie zu geistiger Verwirrung.
Es kommt zu Bewusstlosigkeit und unkontrollierten Ausscheidungen. Atemlähmung und Tod drohen.
Allerdings legen viele unter den mehr als 40 untersuchten Studien nahe, dass Frauen im Laufe der Zeit tatsächlich mehr Alkohol tranken. So sagte etwa Katherine Brown, Direktorin des Instituts für Alkohol-Studien, dem britischen „Guardian“: „Historisch gesehen haben Frauen nicht so viel getrunken. Es gab definitiv eine proaktive Anstrengung Frauen dazu zu bringen, mehr zu trinken.“ Es fänden sich auf dem Markt heute allerlei Alkoholika, die sich gezielt an Frauen richteten. Einer der frühen Vertreter ist Babycham, ein Drink, der 1953 in Großbritannien auf den Markt kam und als erstes Alkoholprodukt im britischen Fernsehen beworben wurde. Die Werbung sprach gezielt Frauen an.
Was damals ein neues Phänomen war, ist heute Alltag. Im Supermarktregal haben die Getränkehersteller allerlei süße und fruchtige Alkoholika positioniert, die insbesondere Frauen schmecken sollen. Die Autoren schließen aus ihren Ergebnissen: „Konzentrierte Bemühungen, die den Einfluss von Substanzen und den mit ihnen verbunden Gefahren verringern, sollten insbesondere auf junge Frauen abzielen.“